Nach dem Taiji-Qigong Kurs folgte die 2. Stunde im Taijiquan Kurs Taijiquan A1 und dazu möchte ich mir ebenfalls zwei Übungen notieren. Auch diese Nachricht werde ich nächsten Montag korrigieren, da ich mir die Übungen nur teilweise gemerkt habe. Bevor ich eine Lockerungsübung und die Grundbewegungen der Kurzform näher beschreibe, möchte ich ein Zitat von der Seite des Tai Chi Vereins Shambhala anbringen:
Im Shambhala sind wir dem System von Meister Huang Xingxian (1910-1992) verpflichtet. Dieses System besteht im Grunde aus drei verschiedenen Stilen. Während seiner Jugend lernte Huang das Baihequan, den daoistischen Stil des weißen Kranichs seiner Heimat Fujian, gemeinsam mit dem Luohanstil, einem sehr alten Shaolinstil. Später erlernte er Taijiquan von Zheng Manqing. Huang Xingxian verstand es, alle drei Stile zu einem einzigartigen System zusammenzufügen und so neue Synergien zu nutzen.
Auf oben angeführter Seite findet man auch recht interessante Texte von Niki Deistler, dem Kursleiter. von den Texten, die als pdf angeboten werden habe ich einmal
„Eine kleine Taijireise – Tipps, Tricks und Einsichten (oder die daoistische Kunst ein Räuber zu werden)“
und “ Teil 1: Wie man einen Unsterblichen fängt“ gelesen und ich kann sie nur weiter empfehlen. Besonders lustig finde ich die „Mischung aus Musikantenstadel und Stille Post“ und eine Anmerkung von Meister Lu möchte ich noch anführen: “ Auch wenn du nicht am Kämpfen interessiert bist, aber gut trainiert hast und du kommst in so eine Situation oder hast einen Unfall, dann wirst du sie viel besser überstehen, denn dein Körper ist weich und widerstandsfähig.“
Die Texte sind hier als pdf erhältlich.
Lockerungsübung 1 (nach Huang Xingxian):
Im schulterbreitem Stand (Außenseite der Füße sind parallel) sehen, Wirbelsäule möglichst gerade, Schultern entspannt, die Arme seitlich angehoben.
Man sinkt in das rechte Bein dabei kommt die rechte Hüfte nach vor und der rechte Arm schwingt vor dem Körper bis zur Achsel und der linke nach hinten. Wegdrücken vom Boden, die Hüfte dreht nach vorne die Arme steigen und dann sinkt man in das linke Bein, wobei nun der linke Arm vor dem Körper schwingt und der rechte hinter dem Körper.
Also: steigen – drehen der Hüfte diese nimmt die Arme mit – sinken!
Wichtig: Hüfte, Knie und Fuß bilden eine Linie, die Hüfte darf nicht hinaus hängen und das Knie nicht hinein knickt.
Grundbewegungen der Kurzform:
Von der Grundstellung kommt man in den Bogenstand mit dem rechten Bein vorne. V-Stellung, Gewicht auf rechten Fuß, linker Fuß am Ballen ausdehen, schulterbreit zur Seite, Gewicht auf linken Fuß, rechten auf der Ferse ausdrehen, die Außenseite der Füße sind nun parallel. vom Boden weg drücken, Körper und Arme steigen, während Arme noch steigen sinkt der Körper bereits wieder und die Arme werden in einer wellenförmigen Bewegung an den Körper gebracht und sinken nach unten zur Seite. Vom rechten Fuß weg drücken, den linken auf der Ferse eindrehen – Gewichtsverlagerung und Drehung der Hüfte nach rechts. Sie zieht die Schulter und damit den Arm nach hinten. Die rechte Handfläche zeigt nach unten und die linke nach oben als würde man einen Volleyball halten, der rechte Fuß wird dabei auch nach vorne ausgedreht. Gewichtsverlagerung von links hinten nach rechts vorne.
Am rechten Füß hoch drücken, steigen – linker Mittelfinger berührt den rechten Mittelfinger, weil die linke Hüfte nun die linke Schulter und damit den Arm zurück zieht. Sinken in den rechten Fuß, links ein Schritt und rechts nachdrehen, das Gewicht kommt von links hinten nach rechts vorne. Abwehr nach links, links steigen und die linke Hand dabe etwas drehen, damit die Handfläche nach unten zeigt.
.) Die linke Hand berührt die rechte Hand mit den Fingerspitzen am Handgelenk und die Handfläche zeigt nach vorne – Abwehr nach rechts. Leichte Hüftdrehung nach rechts und Gewichtsverlagerung von der Mitte nach vorne.
.) Die linke Hand sinkt nach unten am Körper vorbei, Gewichtsverlagerung nach hinten – steigt und kommt in einem Winkel von etwa 45° nach oben und vor, dann gleichzeitig Gewichtsverlagerung in die Mitte, die rechte Hand kommt zum Körper und die linke Hand sinkt von oben herab auf das Handgelenk der rechten Hand. Beide Hände sind nun direkt vor der Brust, das Gewicht ist in der Mitte.
.) Gewichtsverlagerung nach vorne und dabei steigen beide Hände leicht und drücken nach vorne.
.) Die rechte Hand gleitet über die linke und dann kommen beide Hände in einem Bogen, als hielte man einen Volleyball nach hinten. Dabei wird das Gewicht auf die Mitte verlagert.
.) Gewichtsverlagerung nach vorne und gleichzeitig drehen sich die Hände so, dass die Handflächen nach vorne zeigen und drücken nach vorne und schräg nach oben.
Ja, ungefähr so werde ich es einmal üben und nächste Woche korrigieren.
Abschließend noch ein Zitat von Tai Chi Verein Shambhala
Taijiquan ist eine Lebens und Kampfkunst und wird bei uns im Shambhala seit der Gründung, also seit 1984 unterrichtet. Es ist die Kunst Yin und Yang in Balance zu bringen, die Kunst, Körper, Energie und Geist zu nähren und zu harmonisieren. Genauer heißt das, zu lernen, sowie dem eigenen Körper eine neue Struktur und Aufrichtung zu geben sowie Spannungen und Blockaden abzubauen. Dadurch kann Lebensenergie (Qi) besser zirkulieren und neue Synergien werden möglich. Als Kampfkunst lehrt uns Taijiquan stabil zu werden und unsere Bewegungen aus der Mitte heraus mit unserer Vorstellungskraft (Yi) zu führen. Wir lernen uns ruhig und kontemplativ zu bewegen, unter Druck zu entspannen, nachzugeben ohne davonzulaufen und wie der Gegner zum Partner wird, der uns hilft mehr über uns selbst und andere zu lernen. Um das alles umzusetzen aktivieren wir den „Herzgeist“(Xin) oder das „Tiefenbewusstsein“, das Geheimnis jeder höheren Kampfkunst.
Weblinks:
Zheng Manqing
Huáng Xìngxián oder Huang Sheng Shyan
Tai Chi Verein Shambhala
Nikolaus Deistler
Patrick Kelly
Die Kurzform – Taiji-Quan mit nur 37 Figuren
Huang Xingxian (1910-1992) – White Crane Demo
[wp_youtube]Rv_biLRRY5Y[/wp_youtube]
Hi, mit großem Interresse klebe ich an diesen Seiten, so schöne Texte, so wunderbare Schritt für Schritt Erklärung der Kurzform, wirklich gut. Mich interessieren auch die PDF Texte von Niki Deistler wie oben erwähnt. Ich kann dazu keinen Link finden.
Wie bekomme ich diese ?
Herzliche Grüße, Heike
Hallo, „kleben“ ist gut, danke. PDF weiß ich jetzt nicht, da es schon lange her ist, aber ich habe jede Menge gute Videos, auch welche von Niki und wegen der PDF werde ich bei Gelegenheit nachsehen. LG, Helmut