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Die 6 Gebote Wiens

Zuerst sollte ich vielleicht erwähnen, dass ich unparteiisch und somit unbefangen bin und mich nicht für Parteipolitik interessiere. Wenn ich irgend etwas gut finde, sage ich das genau so, wie wenn mir etwas missfällt, egal welche Partei es betrifft. Habe ich bei der FPÖ schon jemals irgend etwas gut geheißen? Ich kann mich nicht erinnern, aber unlängst habe ich gerade einige Initiativen der Grünen recht interessant gefunden. Grundsätzlich verstehe ich gar nichts von Politik, denn ich würde in der Krise investieren statt sparen und das Militärbudget in Solarstrom oder alternative Energie investieren, die Rating-Agenturen als Kasperltheater einstufen und mit 3 Krokodilen bewerten, PISA nach Pisa schicken, damit sie dort den schiefen Turm gerade richten usw. – und die moderne Technologie unbedingt und vorrangig in den Dienst der Demokratie stellen (Internetabstimmungen, E-Government, …). Gut, ich habe also keine Ahnung und bin wertneutral, was Parteien betrifft.
Zur Notiz, die ich mir heute papierfrei aufschreibe (bitte nicht ausdrucken – mein Gefasel ist das Papier sicher nicht wert). Ich sah an einer Straßenbahnhaltestelle ein Plakat der SPÖ und musste es lesen; habe sogar beim Einsteigen noch schnell einen Schnappschuß genommen und ins Bild oben eingearbeitet.
“Klare Worte – Klare Ziele” hat mich schon angesprochen und erst recht der Text in Kurzform von 6 Punkten, ich nenne sie die 6 Wienerschen Gebote.

  1. Wer in Wien leben will, soll sich auch zu Wien und zu einem Zusammenleben in Respekt und Rücksichtnahme bekennen.
  2. Die gemeinsame Sprache in Wien ist Deutsch. Wer hier leben will, muss Deutsch können.
  3. Wien wächst und ist auf dem Weg zur 2-Millionen-Metropole. Das ist gut so. Internationalität und Weltoffenheit sind die Voraussetzungen, damit Wien erfolgreich bleibt und Chancen auf Arbeit und Wohlstand bietet.
  4. Der Zugang zu sozialen Leistungen unserer Stadt und Gesellschaft gilt für alle. Jede/r muss aber zur Gemeinschaft und zum Erhalt der sozialen Sicherheit für alle beitragen.
  5. Alle Bevölkerungsgruppen sollen in Wien aktiv am gesellschaftli-chen Leben mitwirken. Sie sollen sich in ihrem privaten Umfeld, in ihrer Arbeitswelt, in öffentlichen Einrichtungen und in der Politik engagieren können.
  6. In Wien kann man einer Religion angehören oder auch nicht. Verhaltensweisen, die unseren gesellschaftlichen Regeln und Werten widersprechen, sind aber nicht erwünscht.

Dazu noch ein Zitat aus Wiener Positionen zum Zusammenleben:

Menschen aus 183 Ländern.
Eine Stadt.
Ein Lebensgefühl.

In Wien leben Menschen aus 183 Ländern der Erde.
Sie leben, wohnen und arbeiten in einer der lebenswertesten Städte der Welt.
Sie kommen in all ihrer Unterschiedlichkeit weitgehend gut miteinander aus.
Wo es Probleme im Zusammenleben gibt, wird versucht, sie zu lösen.
Gemeinsam, friedlich, aber auch mit Nachdruck, wenn nötig.
Denn Wien soll ein guter Platz zum Leben bleiben.
Das Wien, das mitten in einer Zeit globaler Veränderungen Sicherheit,
Chancen, Zukunft und ein gutes Lebensgefühl geben soll.

Damit das Zusammenleben funktioniert, müssen Grundsätze beachtet …

Lediglich eines hat mich an dem Plakat gestört. Der Punkt zwei sagt “Die gemeinsame Sprache in Wien ist Deutsch. Wer hier leben will, muss Deutsch können.” und dann ist die Überschrift, ich zitiere wörtlich und es ist auch im Bild oben zu sehen:

ZUSAMMENLEBEN.
SO GEHT’S!

Ladies and Gentelemen, meine Damen und Herrn, werte Madln und Buam – Deutsch ist nicht gleich Deutsch und schon gar nicht Wienerisch, aber es gibt in keiner mir bekannten Sprache einen Einwortsatz! Was bitte soll der Punkt nach “zusammenleben” bedeuten? Ihr könnt einen Beistrich oder einen Binde- bzw. Gedankenstrich, meinetwegen sogar einen Strichpunkt setzen, aber doch niemals im Leben einen Punkt! In der zweiten Zeile kennt ihr ein Rufzeichen, was eventuell unter Umständen auch in der ersten Zeile vielleicht theoretisch noch eine Option gewesen wäre – da müsste ich einen Germanisten fragen – aber mit einem Punkt nach “zusammenleben”, kann es einfach nicht funktionieren.
Wollen die SPÖler hier leben, dann sollen sie gefälligst Deutsch lernen, ist meine Meinung, aber abgesehen von diesem grammatikalischen Skandal, der den Punkt zwei natürlich ins wackeln bringt, finde ich die “6 Wienerschen Gebote” ganz vernünftig.

PS: Auf meinem Schmierzettel, darf ich schreiben wie ich will und die Grammatik auch nach jeder Rechtschreibreform ganz nach eigenem Gutdünken ge- und missbrauchen. Es ist ein privater, elektronischer Schmierzettel und ich schreibe niemand vor (hier lasse ich zum Beispiel den Beistrich, als Machtdemonstration, einfach weg; bei der gegebenen Redundanz geschriebener, deutschen Worte ist der Satz trotzdem noch gut verständlich) was er können muss und auch nicht, dass er meine Notizen lesen muss. Wer öfter hier ist weiß ohnehin was ich von PISA, der neichn deitschn Recht(s)schreibung und den “social net langs” halte.

Österreich hat eine neue Regierung

und ich will Neuwahlen, nach der Angelobung.

SPÖ und ÖVP haben sich auf eine große Koalition geeinigt. Wissen Sie welche Regierung wir vor den erzwungenen Neuwahlen hatten? Eine große Koalition und es kam zu Neuwahlen, weil die ÖVP nicht mit der SPÖ regieren konnte.
Yes, we stay! Nothing gonna change! Hätten sie ausrufen können, aber sie sprechen statt dessen von “Glaubwürdigkeit zurück gewinnen wollen” und von “Menschen helfen wollen”. Etwas skurril, aber natürlich ehrbar, leider handelt es sich nicht etwa um Aussagen eines Sprechers der Caritas, sondern das sind die Schwerpunkte unserer neuen Koalition und die Kernaussagen vom neuen Kanzler und Vizekanzler.
Mr. X: Ali komm, machen wir Satire.
Ali: Kommt net in Frage, ich bin grad des zwoate mal bei der Österreicherprüfung durchgefallen. Mit mir kannst höchstens gemeinsam an Raki trinken.
Mr. X: Geh, warum bist du schon wieder durchgefallen?
Ali: Na, weil ich dachte in der Österreichischen Bundeshymne heißt es “Land der Söhne und der Töchter”, aber diese Tussi hat mich rausgeschmissen und gesagt, ich hätte keine Ahnung. So eine Trampel – ich wollte sie doch nur versteckt komplementtieren.

Mr. X: Ali, das heißt “ich wollte ihr doch nur ein verstecktes Kompliment machen”, also Deutsch kannst du ja wirklich nicht gut.
Ali: L.m.a.A….
Mr. X: Danke, ich will aber lieber Satire mit dir machen, ich zahle dir dafür einen Raki.
Ali: Gut, was muss ich tun?
Mr. X: Du musst mich immer fragen: “Warum?” und du darfst, im Gegensatz zu unseren Politikern “ja” oder “nein” sagen, jeh nachdem was dir richtiger vorkommt.
Ali: Wieso im Gegensatz?
Mr. X: Wegen des Klubzwangs, aber das will ich dir jetzt nicht genauer erklären, du weißt ja nicht einmal wieviele Nationalratsabgeordnete mit Nebenbeschäftigung es im Parlament gibt.
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Die 10 Gebote Prölls

Ach, ich habe die alte Regierung nicht gut geheißen, brauchte keine Neuwahlen und ich brauche schon gar keine neue alte Regierung, also als Ergebnis von teuren Neuwahlen und einer langen Periode in der die Parteien mit sich selbst und der Regierungbildung beschäftigt sind, das was wir vor den Wahlen hatten.
Daher lausche ich den 10 Geboten Prölls und frage mich, wer eigentlich die Wahl gewonnen hat und ob es sich die ÖVP tatsächlich leisten kann, Bedingungen zu stellen und kontraproduktive Verzögerungstrategien zu versuchen.
Natürlich kann sie, man sieht es ja, denn die SPÖ ist schwach und will um jeden Preis regieren. Über Minderheitregierungen mit allen und jeden wird schon gemunkelt, siehe Österreichische Verhandlungsfestspiele 2008.
Auch wenn man die 10 Gebote dem Neuen Testament zurechnen muss, denn 10 Punkte-Programme hatten wir schon öfter (anscheinend ein Fan vom Dezimalsystem), siehe LH Pröll präsentierte 10 Punkte-Programm, so verstehe ich den optimistischen siehe „Optimistischer“ Faymann will am Donnerstag weiterverhandeln nicht ganz. Kennt er die Wahlergebnisse der letzten Wahl noch nicht?
Aber man kennt ja die geheimen Sitzungsprotokolle aus dem Radio (Ö3) und das werden die 10 Fragen an die SPÖ eigentlich nur mehr zu einer Farce face to face, die in eienr Absage für großen Koalitionsgipfel heute: Stattdessen Faymann und Pröll ‘face to face’ auf kosten der Steuerzahler endet.

TV à la Berlusconi – SPÖ und “Kronen Zeitung” starten Wahlkampf

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Drinking bird von Wikimedia Commons

Ich habe mir schon oft Gedanken über die ungeheuerliche Macht der Medien gemacht und dazu auch schon einige Artikel geschrieben, aber nun scheint eine neue Ära anzubrechen, die man vielleicht mit von der Journaille zur Mediadatur bezeichnen könnte. Nun zu den aktuellen Entwicklungen in Frankreich und Österreich, die mich zu dieser Wortschöpfung inspirierten.

Österreich: Einfluss der Kronenzeitung auf den Bundeskanzler.

Dazu ein Zitat von Vienna Online:

Mogelpackung, Demokratieumsturz und „Vergewaltigung des österreichischen Volkes“. Die EU wird von links und rechts gewatscht. Der Reformvertrag mit dem klingenden Namen „Vertrag von Lissabon“ wurde von allen Seiten kritisiert, bevor das österreichische Parlament ihn am 9.April 2008 als achtes EU-Mitgliedsland ratifizieren konnte. Ohne davor das Volk zu befragen. Allen voran wetterte die Tageszeitung „Krone“ nach einer medienwirksam angelegten Anti-EU-Demo „Wir haben ein Recht auf Volksabstimmung“.

Auch die Linke Zeitung berichtet im April darüber Erfolgreiche linke Großdemonstration gegen den EU-Vertrag
Der aktuelle Vorfall in Österreich: Da wird nun dem Bundeskanzler Alfred Gusenbauer mehr oder weniger direkt vorgeworfen, er habe sich von der Kronen Zeitung dazu bringen lassen, das Volk nun doch zu EU-Verträgen abstimmen zu lassen, obwohl er vorher dagegen war.

Für die „Krone“ wiederum ist es ein Clou, die Kanzlerpartei in ihr Boot geholt zu haben. Als Gegenleistung dürfte Dichand Faymann seine Unterstützung bei der Nationalratswahl zugesagt haben. Diese Achse funktionierte schon bisher perfekt.

Zitat aus SPÖ und “Kronen Zeitung” starten Wahlkampf
Siehe dazu auch SPÖ nun für Volksabstimmung über EU-Vertrag

Frankreich: Kritiker fürchten nun üble Staatspropaganda mittels TV.

Das öffentlich-rechtliche TV soll ab 2012 auf Wunsch von Präsident Sarkozy ohne Werbung auskommen. Gleichzeitig platziert er befreundete Journalisten im TV.

Denn die Tatsache, dass in den Wochen und Tagen zuvor Staatspräsident Sarkozy Ferrari als seine Wunschkandidatin für den Posten bei TF1 bezeichnet hat, macht die Nomination suspekt. Zu oft hatte sich Sarkozy in der Vergangenheit, als Minister, als Präsidentschaftskandidat und seit seiner Wahl ins Elysée, in die internen Angelegenheiten der Redaktionen eingemischt, manchmal direkt per Telefon oder indirekt dank seiner persönlichen Beziehungen zu den privaten Medienbossen Martin Bouygues, Arnaud Lagardère, Bernard Arnault, Vincent Bolloré und Serge Dassault, die zu seinem persönlichen Freundeskreis gehören. Diese zögerten nie, ihm einen kleinen Gefallen zu tun.

Finden Sie bitte hier aktuelle Details des Originalartikels Frankreich: Fernsehen à la Berlusconi
Der Spiegel schreibt dazu:
Es war eine Kopfgeburt von Nicolas Sarkozy und eine von drei Überraschungen bei seiner Pressekonferenz zum Jahresauftakt: Frankreichs öffentlich-rechtliches Fernsehen solle künftig von den nervigen Unterbrechungen der Werbespots befreit werden, verkündete der Staatschef damals und verblüffte damit das zuständige Kulturministerium ebenso wie die Hierarchen von France Télévisions oder die dort arbeitenden Journalisten. Zunächst blieb die nicht näher umrissene Vision hinter den beiden anderen Tagesmeldungen vom 8. Januar zurück – dem Eingeständnis: “Die Kassen sind leer” und Sarkozys Hinweis (“Es ist etwas Ernstes”) auf seine bald bevorstehende Ehe mit der Pop-Sängerin Carla Bruni. Den aktuellen Artikel lesen Sarkozy macht den Berlusconi
Siehe auch Öffentlich-rechtlicher Rundfunk ohne Werbung