Ich finde es erstaunlich, wie schnell und vor allem, wie weit, ein Betrieb „gesund schrumpfen“ kann.
Meist bekomme ich inzwischen meine Packerl ohnehin von irgend einem Paketdienst, aber heute bekam ich wieder einmal etwas per Post. Ich war zwar Zuhause, trotzdem fand ich einen Abholschein im Briefkasten. Die nächste Poststelle war bis vor kurzem in einem Copyshop untergebracht. Als ich dort hin kam, sagte man mir, dass die Post jetzt draußen auf der Wiese im Mietcontainer sei. Ich bin vorhin vorbei gegangen, sah aber das Zeichen der Post nicht, da ich die Baracke zu einer Baustelle gehörig dachte.
Vor 20 bis 30 Jahren gab es in fast jeder kleinen Ortschaft eine Post und einen Briefträger. Im der Stadt waren die zahlreichen Filialen in schönen Gebäuden untergebracht. Heute fand ich eine Filiale in einem Mietcontainer. Schlimmer kann es für die Post nicht mehr werden. Oder doch? Bekomme ich mein nächstes Packerl an einer gekennzeichneter Stelle unter einer Brücke?
Ja die goldene Zeit der Post ist vorbei und von solchen Kutschen können sie heute nur mehr träumen.
Ach, was heißt da die goldene Zeit, sogar die gelbe Zeit ist vorbei, denn wie man am Mietcontainer der Post sieht, konnten sie sich nicht einmal mehr eine gelbe Farbe oder Folie leisten. Nur ein kleines Logo, das muss in Zeiten wie diesen eben reichen. Arme, arme Post!