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Taijiquan Anwendungen

Eigentlich hatte ich vor, mir Notizen zu den Anwendungen der jeweiligen Figuren aus der Kurzform aufzuschreiben, aber leider weiß ich schon am Ende der jeweiligen Übungseinheit nicht mehr was wir alles gelernt haben. Daher kann ich aus den zwei Kursen lediglich eine erste Ahnung mitnehmen, wie es funktionieren könnte. Es gibt so viele Anwendungsmöglichkeiten für jede Figur, dass es momentan bei mir nur zur Verwirrung reicht. Ich weiß keine einzige Anwendungskombination mehr und selbst die einfachsten, ersten Anwendungen im Idealfall, also optimal zur Form passend, sind mir in der Praxis plötzlich so fremd, als hätten sie nichts mit der Form zu tun. Verwirrung – jede meiner Bewegungen ist ein Irrtum und führt zu einem Knopf in den Armen und alle Prinzipien sind vergessen, sobald mein Partner einen Angriff simuliert. Ich warte also mit meinen Notizen bis ich die erste Anwendung kapiert habe. Ich meine nicht theoretisch, sondern motorisch, also bis ich sie wenigstens irgendwie kann. Die Vorstellung, dass mir eine einzige Anwendung richtig gut gelingen könnte ist in weite Ferne gerückt und für die nächsten Monate (oder Jahre) ausgeschlossen. Trotzdem ist es recht interessant und obwohl keine rohe Kraft angewendet wird auch körperlich ganz schön anstrengend. Ich merke schon, dass mir die Bewegung gut tut, aber ob ich je eine Figur richtig anwenden können werde, bezweifle ich.
Das Video auf Taijiquan Anwendungen aus der 37er Form ist mir jedenfalls nützlich und jetzt habe ich dazu gerade welche auf Youtube von Master Jesse Tsao gefunden:
Tai Chi Application in Traditional Yang Long Form 1

Yang Long Form 2

und im Chen Style geht es natürlich ähnlich:

und

Folgendes Video zeigt auch ein paar schöne Anwendungsbeispiele, sogar mit Aufnahmen in Zeitlupe:
Taiji quan yang style 108 application

Taijiquan und Qigong – zu meinen Übungen

Je mehr ich übe, um so weniger schreibe ich, aber ich nehme mir vor, mir wieder öfter Notizen aufzuschreiben, damit ich mir wesentliche Punkte für die tägliche Übungsstunde auf der Wiese leichter merke.
Die vielen Anwendungen zu den Figuren aus der Form überfordern mich noch einigermaßen, da ich gleichzeitig mit einigen neuen Prinzipien, die fast auf die gesamte Form angewandt werden können konfrontiert werde. Vom Cross-alignment, vertikale Halbkreise (unten, oben, vor, zurück über Ferse oder Zehenballen) über Interception Technik und die für mich neuen gedanklichen Vorstellungsmöglichkeiten die mir helfen die Techniken umzusetzen (verdichten gegen eine fiktive Wand vor der Kraftwelle aus dem hinteren Fuß …) usw. Besonders auffällig scheint mir, dass selbst beim Blocken einer angreifenden Faust keine rohe Gewalt nötig ist, sondern manchmal nur ausgewichen wird, häufig Kontakt mit dem Arm hergestellt wird, dann erfolgt oft eine “Übergabe” an den Arm mit dem man noch keinen Kontakt hat und dabei bringt man sich in eine gute Ausgangsposition, sowohl was den Standposition betrifft, wie auch die Position der Arme. Oft soll so der Partner (Gegner) in seinem Angriff verstärkt werden und selbst weicht man aus, oder man nimmt die Kraft auf und gibt sie zurück. Weicht der Partner zurück, weil er mich rechtzeitig durchschaut, setze ich sofort nach und verstärke seinen Rückzug mit einem Schubs (push). Gerne wird auch schon einfach zuvor gekommen, d. h., wenn ich merke, dass der Partner sich nach vor bewegen möchte und dabei zu langsam ist, kann ich ihn schon im Ansatz stoppen. Zumindest ist es denkbar und manchmal ist es mir auch möglich, da mir die Teilnehmer mit mehr Erfahrung, bei den Übungen auch ab und zu ein Erfolgserlebnis gönnen.
Ach ja, für heute wollte ich nur schriftlich festhalten, dass ich mir öfter dazu Notizen machen werde und mir einen Formfehler aufschreiben möchte. Fehler von heute: bei der schönen Frau am Webstuhl ( 4 Ecken) setzt man sich zuerst von den Händen zurück und dann erfolgt erst die Drehung, ich habe das bis jetzt immer kombiniert und schon beim Zurücksetzen mit der Drehung begonnen.

Bis jetzt haben wir meist single hand oder 7 Punkt push hands geübt, aber zu der mir neuen Art habe ich ein Video gefunden:
Part 5 Push Hands Basics

Dieses Video hat mich natürlich auf die ganze Serie aufmerksam gemacht und sie ist wieder einmal von Erle Montaigue. Wegen seines Alters muss ich annehmen, dass das Video schon etwas älter ist. Hier noch ein neueres,

bevor ich mir die Serie in einem folgenden Artikel zu push hands merke.

Taijiquan History And Development

Wieder habe ich eine für mich sehr interssante Seite von Peter Lim Tian Tek aufgestöbert, die ich mir hier mittels Blogeintrag merken möchte:
Taijiquan History And Development
Hier findet man Informationen zu den Ursprüngen der verschiedenen Styles und liest unter anderem:

The Earliest Reference To The Origin
The written works on Taijiquan were not from the Chen village or its members. The earliest being the Taijiquan Classic by Wang Tsung Yueh. The earliest verifiable manual on Taijiquan that we have is from Li I-Yu (1832-1892) who compiled the 3 manuals which are known as the `3 old manuals’ in Yung Nien today. Li learnt the art from his uncle Wu Yu Xiang who in turn learnt the major part of his art from Yang Lu Chan, the founder of the most popular Yang style of Taijiquan, and spent a month learning the `Xiao Jia’ or ‘Small Frame’ from Chen Ching Ping. In these old manuals he recorded the Taijiquan Classics, works of his uncle, those of Wang Tsung Yueh and his own writings on the art. In his `Brief Preface To Taijiquan’ he wrote that the creator of the art was Chang San Feng and that Wang Tsung Yueh was skilled in it and that it was later transmitted to the Chen village. Later, Li I Yu rewrote the first sentence of his Introduction to say that the founder was unknown. This could very well be due to a a differring origin theories in the post-Chen Ching Ping period. This is the earliest record we have on the origins of Taijiquan. …

Eine wirlklich umfangreiche und doch sehr übersichtliche Quelle, die neben den Styles auch Artikel zum Training und zur Form bietet.