Ich las gerade einen Artikel im Standard „Die Polizei, dein Freund und Helfer“ vom 9. Oktober 2009, 15:48, Autor unbekannt.
Muss man sich jederzeit ausweisen können? Dürfen Polizeibeamte duzen? Über die Rechte und Pflichten der Exekutive
Wien – „Können Sie sich überhaupt ausweisen?“ Ein Satz, den man von der heimischen Polizei des öfteren hört. Allerdings besteht für österreichische Staatsbürger keine allgemeine Ausweispflicht.
Warum lese ich so einen alten Artikel? Naja, ich habe mir gerade die ganz orgen Nachrichten vom 21.Mai 2014 auf wientv angesehen (ja, um diese Tageszeit verirrt sich dort, wie man sieht, auch wer hin):
Vorweg erwähne ich gleich, dass ich unbedingt gegen Rechts- und Linksextremismus, Rassismus, Faschismus und Nationalsozialismus bin. Ich bin kein Polizist und habe weder Freunde noch Verwandte, die bei der Polizei sind, aber ich bin der Polizei grundsätzlich sehr positiv gegenüber eingestellt und halte sie für echte Freunde und Helfer. Vielleicht war der Polizeieinsatz, der im Video oben gezeigt wird nicht 100%ig (ach ja, Frau Glawischnig, ihr „1000%ig“ im Interview oben ist ein 100%iger Schwachsinn) professionell deeskalativ, aber ich weiß ja, weshalb ich kein Polizist bin, denn ich wäre viel konsequenter vorgegangen und bei mir hätte es für jedes „Arschloch“ und „scheiß Kiwara“ eine Beamtenbeleidigung gegeben. Diese Rufe waren so laut, dass sie jeden im Umkreis zum potentiellen Verdächtigen gemacht hätten, was mir eine Aufforderung zum Vorzeigen eines Identitätsausweis gegenüber jeden im ganzen Umfeld als Rechtfertigung genügt hätte.
Da frage ich mich schon, wozu wir uns eine Polizei leisten, wenn wir sie dann nicht arbeiten lassen wollen. Einerseits stellt man in Frage, ob mich ein Polizist duzen darf und natürlich wird er total in die Enge getrieben von den frechen JournailleistInnen mit der Aufforderung der Polizist solle eine Begründung nennen, für das Verlangen eines Ausweises und anderseits erwartet man Deeskalation von der Polizei. Die spinnen, die Wiener, fällt mir dazu gerade noch ein. Naja und sonst fällt mir dazu nich ein: wenn der Polizist ein abgebrühtes Arschloch gewesen wäre, wäre er nicht in Verlegenheit geraten, sondern hätte einen Angriff auf seine Person vorgetäuscht, den Journalisten verhaftet und dann „ordentlich“ verprügelt, die Kamera vernichtet und dafür gesorgt, dass der Wanabyjournalist eine saftige Strafe wegen Angriff gegen Staatsgewalt bekommen hätte. Ja, aber unsere Polizisten sind eben keine abgebrühten Arschlöcher und dafür solltet ihr ein kleines bisschen Respekt zeigen, meine ich. Was macht ihr aber:
Was is heast? Was wüst und dann gibt die Frau den Polizisten einen Rempler, wie man im Video oben sieht. Wixer, was hab i tan? I hob ja nix gmocht, scheiß Bulle. Wie gesagt, nur gut, dass ich kein Polizist bin, denn ich wäre wahrscheinlich selbst nach dem ersten Einsatz im Gefängnis, weil ich mir einen Schubser von einem mich beschimpfenden Angreifer sicher nicht gefallen lassen würde. Da müssten mich dann die Kollegen wahrscheinlich in Handschellen abführen. Denn wenn ich einen schwierigen Job zum Wohle der Gesellschaft machen würde und bereit wäre, den Kopf hin zu halten (gegenüber echten Verbrechern), dann ließe ich mir bestimmt von meinen eigenen Auftraggebern – und das sind die Demonstranten auch, falls sie Steuern zahlen und wählen gehen – sicher keine am Schädel hauen. Das ist pervers, „liebe“ Demonstranten aller Seiten. Macht euch das am Tisch aus und schafft die nötige Rechtsgrundlage, statt die Polizisten zu provozieren, die ihr dafür bezahlt, dass sie für Ruhe und Ordnung sorgen, bzw. der Exekution bestehender Gesetze nachkommen.
Ich bin zwar grün und links, mit Verlaub, aber was ihr da auf den Straßen abzieht, ist völlig unnötiger Bullshit, für Menschen, die neben einem Herz auch noch ein Hirn haben. Sorry, aber da seid ihr alle gleich primitiv, egal ob rechts oder links.
Schon einmal Wörter wie Kreativität, Konstruktivität und T O L E R A N Z gegenüber Mitmenschen gehört? Oder sind in euren Augen Polizisten keine (Mit-)menschen? Haben Polizisten eigentlich auch Menschenrechte, oder sind sie nur Organe die man provozieren muss? Ich bin sehr enttäuscht von den Gegnern von Rechtsextremismus und Rassismus, ihr solltet euch womöglich nicht für so intellektuell halten, nur weil euch ein paar Rasterzöpfchen sprießen, sondern vielleicht einmal ein wenig vom Gandhi lesen. Nein Leute, Gandhi ist nichts zum Essen oder Rauchen. Über die extremen Rechten brauche ich nicht lästern, denn die sind für mich indiskutabel. Allerdings zeige ich ihnen das sicher nicht auf der Straße, sondern bei der Wahl und im täglichen Leben durch meine Grundhaltung und Lebenseinstellung. Naja, ich kann natürlich leicht gegen jede Gewalt sein, denn ich habe ja nicht den beschissensten aller möglichen Jobs. Und bei Euch, liebe Leute, würde ich so einen Job für kein Geld in der Welt annehmen, sondern lieber verhungern und euch im Chaos versinken lassen, bevor ich für Euch einen solchen Polizisten abgeben würde.
Heute ist es hier (temporal und geographisch, wie auch politisch) erfreulicher Weise keine Frage über Leben und Leben lassen, aber der Ansatz ist da, dank (ein schönes Beispiel dafür das „dank“ auch pejorativ gebraucht werden kann) der degenerierten, asozialen Nicht-Denker, die unbedingt Widerstand leisten müssen. Egal wogegen – Hauptsache ist der Widerstand und wenn es sein muss, oder ich keinen anderen Anlass finde, dann leiste ich ihn gegen mich selbst, oder eben gegen die von mir bezahlte und gewünschte Polizei, die meine Aufträge ausführt, erlebt (von denken kann hier keine Rede mehr sein) dieser konsequente, Widerstand leistende Nicht-Denker.
Ja, ja, schon klar, wichtig ist, dass außen was los ist und ich nicht nach innen sehen muss, sage, denke und fühle ich, zu diesem Gebaren.
Weblinks:
Personenkontrollen und Befehle
Artikelbildquelle: Screenshot aus dem Video oben