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Speck- und Hascheeknödel

Speckknödel mache ich ab und zu, wenn es beim Spar einen Mostspeck gibt, oder wenn ich am Bauernstand den Knoblauch- oder Paprikaspeck nicht widerstehen kann. Vom Bauernstand geht dann auch immer eine Blutwurst mit. 😉
Grammel-, Wurst- und Fleischknödel mache ich kaum noch und Hascheeknödel nur dann, wenn ich vorher einen Schweinsbraten am Speiseplan hatte und das ist inzwischen auch schon selten. Aber dann brate ich einen ganzen Schopf und einen Teil verwende ich dann für’s Haschee. Für Hascheehörnchen verwende ich hingegen einfach ein Faschiertes.
Nun aber zu meinen Knödeln. Früher kamen nur Innviertler Knödel in Frage, also Mehl, Öl, Wasser und etwas Salz, manchmal auch mit Eidotter. Aber bestimmt keine Kartoffeln und kein Grieß. Heute kann ich mich nie entscheiden und daher mache ich einmal Innviertler und beim nächsten mal mit Kartoffelteig.

meine Innviertler: griffiges Mehl, ein Eidotter, ein Schuss Öl, Salz und etwas Milch; dann so viel Wasser, dass ich daraus einen geschmeidigen Teig kneten kann.
meine Kartoffelknödel: 500 g mehlige Kartoffel (gekocht und gepresst), 250 g, griffiges Mehl, 50 g Grieß, 2 Eidotter, Salz, Pfeffer, Muskatnuss und ein Schuss Öl

Fülle Speckknödel: Zwiebel und Knoblauch fein hacken, Speck in kleine Würfel schneiden und alles gut anrösten mit Salz, Pfeffer, scharfen Paprika, Majoran und etwas Thymian würzen.

Fülle Hascheeknödel: Schweinsbraten, Geselchtes, und geräucherte Dürre sowie Zwiebel grob faschieren mit Knoblauch, gemahlenen Kümmel, Majoran, Salz und Pfeffer würzen und fein gehackte Petersilie dazu geben.

Aus dem Knödelteig forme ich Laibchen (etwas größer als meine Faschierten Laibchen) und da kommt in der Mitte ein gehäufter Eßlöffel Fülle darauf.
Dann nur noch in Salzwasser kochen bis sie schwimmen und dabei darauf achten, dass sie sich nicht am Boden anlegen.

Ich esse dazu Pfandlkraut oder Sauerkraut (mit viel karamellisierten Zwiebel), aber auch Semmelkren oder nur Kopfsalat, aber auf jeden Fall mit Bratensaft.

Übrigens, Tiroler Knödel (Semmelknödel mit Speckwürferl in der Masse) kommen für mich nicht in Frage, daraus mache ich mir höchstens Knödel mit Ei, aber auch da gebe ich noch geriebenen Käse in die Knödelmasse. 😆

Wiener Apfelstrudel – ganz einfach ;-)

Unlängst regte sich im Supermarkt ein Kunde fürchterlich auf, weil es keinen Strudelteig gab. Ich dachte mir: “was macht der mit einem Strudelteig, der hat keine Ahnung vom Backen und Kochen. Ein Strudelteig ist doch wirklich das Einfachste.” Ginge es um Blätterteig, würde ich es verstehen, denn der ist mir auch zu arbeitsaufwendig, den kaufe ich lieber fertig.
Ja, Mehl, Öl und Wasser kneten – ausrollen und auseinander ziehen – Fülle rein – fertig. Davon angeregt wollte ich nach vielen Jahren wieder einmal einen Apfelstrudel machen. Um Himmels Willen, der wurde ja steinhart und ich assoziierte damit ein mit Äpfel verstopftes Abflussrohr.
Okay, auch einfache Dinge kann man total verhauen, also fragte ich einfach meine Mutter, denn die macht schon immer einen guten Strudel.

Jetzt weiß ich es: griffiges Mehl mit Öl, einer Prise Salz, einen Spritzer Essig und lauwarmen Wasser zu einen Teig kneten. die Kugel einölen und 1 bis 2 Stunden rasten lassen. Hauchdünn ausrollen und ausziehen (man muss durch den Strudel eine Zeitung lesen können heißt es).
Dann mit Butter bestreichen, füllen und backen.

Ich habe mir noch überlegt, dass ich karamellisierte Semmelbröseln (Zucker, Butter Semmelbrösel rösten, wie für Marillenknödel) drauf streue, bevor ich die Füllung darauf gebe.
Füllung: klein geschnittene Apfelspalten, Zucker, Zimt, Zitronensaft, in Rum getränkte Rosinen und ebenfalls etwas von den karamellisierten Bröseln. Strudel formen und dann noch einmal mit Butter bestreichen. So, jetzt muss ich meine Ehre wieder herstellen, ich hoffe der nächste gelingt. 😉

Der sieht wirklich lecker aus

So einen werde ich auch versuchen, daher seine Zutaten für 5-6 Portionen:
Strudelteig:
– 150 g Weizenmehl Typ 550
– 75 g Wasser (lauwarm)
– 15 g geschmacksneutrales Pflanzenöl (z.B. Sonnenblumenöl)
– 1,5 g Salz (etwa 1/4 TL)
– 1 Eigelb (Größe M)

Füllung:
– 1,2 kg Äpfel ungeputzt, etwa 750 g geschält und ohne Kerngehäuse (z.B Braeburn, Cox Orange, Jonagold)
– 50 g Rosinen.
– 50 g Semmelbrösel
– 60 g Zucker
– 1 TL Zimt
– 60 g Butter
– etwas Puderzucker zum Bestäuben

Gebacken habe ich den Apfelstrudel bei 200 °C Ober-/Unterhitze für 35 Minuten.
Noch ein Tipp von Thomas: Am besten serviert man den Apfelstrudel lauwarm, mit Puderzucker bestäubt. Sehr gut dazu passt einfach eine geschlagene Sahne, Vanilleeis oder auch Vanillesauce.

Weblinks:
Apfelstrudel
Habe dazu auch “gegoogelt”, wobei mir die merkwürdigsten Rezepte unterkamen: Wiener Apfelstrudel also “glattes” Mehl für einen Strudel klingt sehr befremdlich für mich und “Mandeln” – naja, möglich ist es, aber ich verzichte gerne darauf.
Alt-Wiener Apfelstrudel finde ich gut.

Übrigens: Apfelstrudel eignet sich ausgezeichnet um eingefroren zu werden


Meinen habe ich nicht fotographiert daher die Bildquelle: von Ludek – Eigenes Werk, CC BY-SA 4.0

Einbrenne, Mehlschwitze oder Roux

Von Rainer Z … – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=9900887
Für Saucen benötige ich oft ein Bindemittel und da hat man eine große Auswahl. Man kann natürlich Maisstärke (Maizena), Kartoffelstärke, Reismehl, Weizenmehl, Leinsamen, Flohsamenschalen, Guarkernmehl, Pfeilwurzelmehl, Johannisbrotkern oder sogar Bindemittel wie Agar-Agar  oder Xanthan nehmen. Letzteres vor allem, wenn man abnehmen möchte und lieber Chemieexperimente durchführt, als zu kochen.

Ich koche aber lieber und benötige als Bindemittel nicht einmal Beurre manié (Mehlbutter), sondern nur Einbrenne, also Roux und zwar Roux blanche, blonde oder brune, also eine weiße, helle oder braune Einbrenne. Und die geht sehr einfach, also ohne großen Aufwand,  im Gegensatz zu einem guten Bratensaft.
Erfreulicher Weise, lassen sich sowohl Bratensaft, als auch Einbrenne gut portionieren und einfrieren und so mache ich aus einer zeit- und arbeitsaufwendigen guten Küche eine schnelle, einfache gute Küche. 😉
Für die weiß verwende ich Butter und für die blonde und braune Butterschmalz oder Sonnenblumenöl. Durch die Hitze wird die Stärke des Mehls zu Dextrin aufgeschlossen und die Schwitze verliert den mehligen Beigeschmack. Also Mehl in Fett anschwitzen (mehr Hitze und länger bei blonde und noch mehr bei braun) und mit Wasser, Fond oder Milch (Bechamel) aufgießen und das Mehl kurz verkochen lassen – portionieren, einfrieren und bei Verwendung auftauen und mit Flüssigkeit auf die gewünschte Konsistenz bringen.

Weblinks:
Mehlschwitze
Roux
Esterházy Grundsauce
Braune Grundsoße
Demiglace
Rotweinsoße oder Rotweinsoße
noch zwei gute Rezepte:
Rinderschmorbraten mit Esterhazy-Rahm-Sauce

Der Wiener Rathauskeller Zwiebelrostbraten

Zwetschkenfleck und Zwetschken- bzw. Pflaumenkuchen

Vor über einem Jahrzehnt aß ich in einem Wiener Schwimmbad einen Zwetschkenfleck, zumindest war er so angeschrieben, obwohl es ein Zwetschkenkuchen war, der mit heute noch in Erinnerung ist, so lecker war er.
Bei mir ist der Unterschied zwischen Zwetschkenfleck und -kuchen, dass der Zwetschkenfleck mit Germteig gemacht wird. Mir war klar, dass es damals kein Zwetschkenfleck war, denn dazu war er viel zu locker, luftig, weich und saftig, aber er war jedenfalls mit sehr viel Streusel bedeckt.

Germteig: Ich versuchte es einmal mit einem Zwetschkenfleck mit viel Streusel. Der war sehr gut, aber nicht der Traum von damals.
Mürbteig: War auch gut, aber ebenfalls nicht das was ich suchte.
Rührteig: Der kam der Sache bis jetzt am nächsten, aber leider versanken mir die halbierten Zwetschken.
Dann bekam ich ein Rezept von einer Freundin “Schneller Obstkuchen mit Streusel”, das ich probieren wollte. Ich habe nur die Zwetschken etwas vorbehandelt, also halbiert, entkernt und in einer Mischung aus Läuterzucker, Zimt, Rum, Rumaroma und Wasser gebadet.

Schneller Obstkuchen mit Streusel
Das Rezept habe ich mehrmals abgeändert, denn wenn eine Pkg Topfen 250g wiegt, nehme ich für die Topfenmasse nicht 200g; Zucker war mir zu viel in Teig und in der Topfenmasse, außerdem war Staubzucker bei den Zutaten für die Topfenmasse gelistet, aber er wurde in der Zubereitung für den Teig verwendet. Nun, da man Kristallzucker immer dann verwendet, wenn Eiklar aufgeschlagen wird, könnte er sowohl für den Teig, als auch für die Masse verwendet werden. Ich verwende ihn für die Topfenmasse.
Zutaten:
Teig: 150g Butter, 100g Zucker, 1 Pkg. Vanillezucker, 3 Dotter, 3 Eiklar, 200g Mehl, 1/2 Pkg. Backpulver, 2 Esslöffel Rahm
Topfenmasse: 250g Topfen, 100g Staubzucker, 1 Pkg Vanillezucker, 2 Dotter, 2 Eiklar, 60 g Butter, Obst nach belieben
Streusel: 150g Mehl, 70g, Butter, 50g Zucker das ist mehr, als im Originalrezept, denn ich stehe auf Streusel. Nur Streusel und Obst, also ein Crumble Cake ist mir aber auch schon fast zu viel. Bei uns gibt es aber auch Streuselkuchen, bei dem der Streusel den Kuchen nur bedeckt.

Zubereitung: Butter schaumig rühren. Dotter, Vanillezucker, Zucker einrühren, Rahm, Mehl mit Backpulver und Eischnee einrühren.
Teig auf ein mit Butter gefettetes Blech streichen, Die Zutaten für die Topfenmasse verrühren, Eischnee unterheben und auf den Teig streichen. Mit Obst belegen.
Zutaten für Streusel verkneten und darüber streuen.
Ca. 45 Min bei 180 Grad backen.

Dieser Zwetschkenkuchen ist zwar auch nicht der aus meiner Erinnerung, sondern ein anderer Traum, der mit genau so gefällt. 😉

Übrigens: unsere Nachbarn meinen, dass “Zwetschge” die richtige Schreibweise sei, aber diese Pflaumen da drüben sagen zu Zwetschken ja auch Quetsche und Zwetsche. 🙄 😆


Weblinks:
Diesen werde ich auch noch versuchen: Zwetschgenkuchen mit lecker Zimtstreuseln

Bratensaft

Vor ein paar Tagen war ich im Familienkreis essen in einem Wiener Restaurant, das dem Namen nach gut bekannt ist. Ich sah mir die etwas dürftige, rustikale Speisekarte an und fand ausschließlich typische Wiener Küche. Ja, das habe ich auch erwartet und da ich in vielen Restaurants schon schlechte Erfahrung mit Zwiebelrostbraten machte, entschied ich mich für etwas ganz einfaches und typisches, bei dem nicht viel falsch gemacht werden kann. So dachte ich zumindest bei Schweinsbraten mit Krautsalat und Semmelknödel. Übrigens haben sich ein paar Verwandte auch dafür entschieden und das Urteil war einstimmig:” Man konnte es mit gutem Willen irgendwie essen.” Manche fragten schon beim Servieren, was ich mir dachte: “Wo ist der Bratensaft”? Fleisch und Knödel trocken und nicht gut, genau wie der Krautsalat.
Dann sah ich gestern À la Carte! – Freiheit geht durch den Magen bei dem ich mit der Kritik

Kultivierte Komödie über die (fiktive) Entstehung des ersten französischen Restaurants, die sich vor allem über intime Szenen mit präzis geformten Charakteren entfaltet. Kreativität und Variation werden dabei nicht nur beim Kochen als bessere Alternative zu Stagnation und unreflektierter Traditionspflege hervorgehoben.

gut übereinstimme. Aber sie hat mich inspiriert über “Bratensaft” nachzudenken.
Ursprünglich habe ich vor einem halben Jhdt. sogar Koch gelernt, habe den Beruf aber nie ausgeübt. Ich muss auch zugeben, dass mir in den letzten Jahren auch lange der gute Bratensaft fehlte bei meinen Braten. Schlimm ist, dass ich mir mit “Knorr Feinschmecker,Saft zum Schweinsbraten in Tube” helfen musste.

Zutaten: Sonnenblumenöl, Stärke, Palmöl, Maltodextrin, Speisesalz, Geschmacksverstärker (Mononatriumglutamat, Dinatriuminosinat, Dinatriumguanylat), Hefeextrakt, Rindfleischextrakt, Kümmel, Zwiebeln, Knoblauch, Paprika, Zwiebelsaftkonzentrat, Pfeffer.
Allergene:
Kann Spuren von Gluten, Milch und Ei enthalten.
Kann Spuren enthalten von:Eier und daraus gewonnene Erzeugnisse, Glutenhaltiges Getreide und daraus hergestellte Erzeugnisse, Milch und daraus gewonnene Erzeugnisse (inkl. Laktose), Sellerie und daraus gewonnene Erzeugnisse, Senf und daraus gewonnene Erzeugnisse
Ohne Konservierungsstoffe
Ohne Farbstoffe

Dextrin, Glutamat, Inosinat, Quanilat … Oh, wo gehe ich jetzt einkaufen?

Ich erinnere mich an meine Lehrzeit, da hatten wir immer ausreichend sogenannten Grandjus in einem riesigen Topf. Ich hatte das aber verdrängt, weil mir der damals verwendete Zuckercouleur (Zucker erhitzen bis er dunkelbraun (schwarz) wird und mit Wasser ablöschen) wie ein Gift-Anschlag auf die Gäste vorkam. Aber der Grandjus war das Geheimnis für einen guten Bratensaft.
Ich lese auf der oben angeführten Seite “Er wird häufig in Großküchen in Form eines großen Restetopfs über mehrere Tage geführt und zum Auffüllen von Fonds und Saucen verwendet.” Ja, genau so war es.

Gut, dann erspare ich mir den Chemieladen und kann zum Gemüsehändler und Fleischer einkaufen gehen, denn ich möchte meinen Gästen Speisen aus natürlichen Produkten in Bioqualität anbieten können. Daher werde ich mir ein paar Liter Bratensaft machen und portionsweise einfrieren.

Dem Koch in dem erwähnten Restaurant möchte ich am liebsten eine Tube Bratensaft von Knorr schicken, denn sie schmeckt sehr gut, hat eine schöne Farbe und Konsistenz und ist jedenfalls besser, als nichts, also kein Bratensaft.

Das gibt bestimmt einiges an Arbeit, aber jetzt erinnere ich mich auch wieder an Begriffe wie Fleischglace und Jus (Lebensmittel). Auf Wikipedia fand ich auch folgende Einteilung der Saucen, die mir gut gefällt:

Zum Schluss noch Weblinks für Anregungen,obwohl mir das Rezept mit folgenden Zutaten:
1,5 kg Knochen von Kalb, Schwein, Geflügel, Wild oder Lamm
1 EL Rapsöl
2 große große Möhren
1 Stange Lauch
250 g Knollensellerie
2 rote Zwiebeln
4 Knoblauchzehen
3 EL Tomatenmark
250 ml Rotwein trocken
2 Lorbeerblätter
1 EL schwarze Pfefferkörner
5 Wacholderbeeren
4 Thymianzweige
Salz

von Nico Stanitzok auf Grundrezept Bratensoße schon sehr gut gefällt. Vor der Verwendung vielleicht noch etwas montieren

Beim Montieren werden meist kalte Butterstückchen kurz vor dem Servieren unter die nicht mehr kochende Sauce bzw. Suppe gerührt. Es bildet sich eine Emulsion bei der sich das kalte Fett der Butter mit dem warmen Wasser der Sauce verbindet. Neben Butter kann auch Sahne oder Eiweiß zum Montieren verwendet werden.

Weblinks
Dunkle Bratensoße selber machen
Bratensoße selber machen – so geht’s
Schnelle Sauce aus Kurzgebratenem
Bratensaft Soße Rezepte
Die perfekte Bratensauce: Das Rezept für ganz viel Umami
Bratensoße selber machen | Rezept für zusätzliche Soße
Kalbsjus
Kalbsfond selber zubereiten, Rezept mit Kochprofi Anleitung
Brauner Kalbsfond
Fleischglace
Fleisch Glace Rezepte
Demiglace, braune Sauce
Dunkler Fond (Glace)
Fond (Lebensmittel), Mirepoix, Brühe