Archiv der Kategorie: Rezepte

Getrocknete Tomaten; Botulismus: Macht Wissen krank?

Ich vermute, dass das Wurst-Bakterium “Bakterium Clostridium botulinum” („botulus“ ist das lateinische Wort für Wurst; das lateinische Wort für Conchita kenne ich übrigens nicht 😉 ) älter ist als die Menschheit. Wie lange das Einlegen und Einkochen von Lebensmitteln schon üblich ist, weiß ich nicht, aber unter Luftabschluss einlegen wurde jedenfalls schon im Mittelalter praktiziert und mich würde es nicht wundern, wenn es die alten Hochkulturen (vielleicht die Mummifizierungskünstler im alten Ägypten) auch schon verstanden hätten, Lebensmittel durch einkochen haltbar zu machen.

Heute ist jedenfalls die Panikmache aktuell.

Für meine Mutter und meine Oma war es selbstverständlich, dass sie im Sommer und Herbst diverse Gemüse und Obst einlegen bzw. einkochen. Für mich ist es abgesehen von der Marmelade noch relativ neu. Jetzt will ich gerade getrocknete Tomaten einlegen, aber die Panikmache um Botulinum verdirbt es mir. Dann lese ich da noch so halblustige Tipps : kommt von nicht ganz luftdicht verschlossenen Gläsern … und das bei anaerobe Bakterien. Andere wiederum meinen, Luft dazulassen genügt … Ach, was soll’s, zu Pfingsten starben 14 Menschen auf der Straße, da warnt keiner vor den lärmenden, Rauch und Gift speienden Lenkwaffen auf den Straßen.
Handys gibt es auch noch nicht so lange, dass man sicher sein könnte, dass die Strahlung nicht doch unser Hirn grillt. Obwohl ich gar nicht so viel telefoniere, habe ich manchmal das Gefühl, ich spüre schon eine voranschreitende Denaturierung meiner grauen Zellen.
Nichts desto trotz, werde ich eine der mutigsten Heldentaten seit der Antike wagen und in Todesverachtung das extreme Risiko eingehen. Ich riskiere zwar mein Leben dabei, aber ich werde meine getrockneten Tomaten selbst einlegen, egal was die Lebensmittelindustrie dazu sagt. Auf mehrfach kochen usw, verzichte ich, denn das haben meine Vorfahren auch nicht gemacht, und die hatten köstliche Einmachgemüse. Allerdings achte ich auf eine Regel, die aber mit selbst einkochen nicht direkt etwas zu tun hat, denn seit meiner Kindheit weiß ich schon, dass der Inhalt von Konserven bzw. Gläser mit ausgebeultem Deckel verdorben ist. 😛

Weblinks:
Die Seuche in uns !
Botulismus
https://de.wikipedia.org/wiki/Botulismus

Ofengetrocknete Tomaten
https://www.bfr.bund.de/cm/350/hinweise_fuer_verbraucher_zum_botulismus_durch_lebensmittel.pdf
Nicht luftdicht verschlossenes Eingemachtes: Botulismus-Toxine drohen
Botulinumtoxin
Clostridium botulinum
Hinweise für Verbraucher zum Botulismus durch Lebensmittel
EINKOCHEN UND BOTULISMUS-VERGIFTUNG
Konservierungsmethoden
DAS PROBLEM DER KONSERVIERUNG VON LEBENSMITTELN UND WIE MAN ES IM MITTELALTER LÖSTE pdf


Artikelbildquelle: Wikimedia commons; Jalogo

Kollateralschäden der Aktion Vanillekipferl

vanillekipferl1Im Großen und Ganzen war meine Vanillekipferlorgie ja erfolgreich, denn meine Lieben haben sich über die selbst gebackenen, gesunden, guten Kipferl gefreut. Leider muss ich an der Schachtel, die immer noch nicht leer ist, täglich mehrmals vorbei gehen, wodurch es zu beträchtlichen Kollateralschäden kam. Ich habe in einer Woche 5 Kg zugenommen und kann mich kaum noch bewegen. Trotzdem kann ich mich nicht beherrschen. Das war ein lauter Hilfeschrei an meinen Bruder und meinen Sohn, denn ich bin gerade im Begriff deren Portion auch noch zu verschlingen. Beieilt euch also, wenn ihr noch ein paar Bröserl abbekommen und mich dabei retten wollt.

830 Vanillekipferl

vanillekipferl1Wer hätte das erraten? 6,6 kg Vanillekipferl sind bei uns 830 Stück. Natürlich kommt es auf die Größe der Kipferl an. Wir, meine Tochter und ich wollten eher kleine backen. Ohne ihre flinken, geschickten Hände würde ich vielleicht zu Silvester noch immer Kipferl formen.

Nach dem klassischen Rezept, dass man auch auf ichkoche.at findet verwendeten wir folgende Zutaten:
vanillekipferl3
2800 g Mehl (glatt)
2000 g Butter (zimmerwarm)
1000 g Walnüsse (geriebene)
800 g Staubzucker
10 Pkg. Vanillezucker
Staubzucker (zum Bestreuen)
Vanillezucker (zum Bestreuen)
vanillekipferl2

Wir verwenden Walnüsse und keine Eier, damit die Kipferl besonders saftig und mürb werden, dazu noch ein wenig Rum-Aroma.

Heute gibt es Parasol mit Schnittlauchsauce

parasolUnd zwar für Familie und Freunde, denn frisch schmecken sie am besten. Der Parasol wird einfach wie ein Wiener Schnitzel gebacken, wobei ich die Semmelbrösel mit ein wenig Sesam und Kokos vermenge. Dann werden die Schirme gebacken.. Die Stiele können, je nach Beschaffenheit, fein geschnitten und getrocknet werden, um später in geringer Menge im Schwammerlgulasch zu landen. Für die Schnittlauchsauce verwende ich Weißbrot (alte Semmerl, Toastbrot) ohne Rinde (aus der mache ich Semmelbrösel oder Semmelbröckerl), das ich in Milch einweiche. Hart gekochte Eier (nicht nur die Eidotter) und das Weißbrot passieren oder einfach gleich mit dem Pürierstab zerkleinern und dann langsam Öl dazu geben, wie bei einer Mayonnaise. Ich bin zwar ein Kern- und Olivenöl Fetischist, aber für die Schnittlauchsauce verwende ich es doch noch nicht, sonder zur Hälfte Distel- oder Leinsamenöl und die zweite Hälfte ist Sonnenblumenöl. Die Menge bestimmt mein Gefühl, ebenso für Salz und weißen Pfeffer und Essig, mit dem ich die Sauce vor dem Pürieren abschmecke. Zum Schluss kommt reichlich frisch geschnittener Schnittlauch dazu. Manchmal verwende ich für diese kalte Sauce auch verschiedene Kräuter und Knoblauch, je nachdem zu welchem Gericht sie gereicht wird. So, ab in die Küche, ich hab zu tun.
Übrigens wird der nussig schmeckende “Gemeine Riesenschirmling, Parasol oder Riesenschirmpilz bei uns auch Gugalimuck genannt. Egal, wie man ihn nennt, er schmeckt mir jedenfalls vorzüglich.

Köstliche Marillenmarmelade

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Die ich treffender als  haltbarer Götter-Fruchtaufstrich bezeichne. Bio-Marillen vom Baum meines Bruders. Ich entkerne sie nach dem Waschen und achtle sie, weil ich die Fruchtstücke zwischen Zunge und Gaumen spüren möchte, wenn ich mein Marmeladenbrot genieße. Ich brauche kein Wasser dazu, weil ich nur ganz reife, saftige Früchte verwende. Mit 3:1 Zucker unter ständigem rühren und liebevoll beschwören aufkochen. Wenn alles richtig kocht, lasse ich die Marmelade noch 3 Minuten weiter kochen. Dann weg von der Herdplatte. Inzwischen kochen auch schon die Gläser. Ich hole die Gläser mit der Spaghettizange aus dem kochenden Wasser und fülle sie bis zum Verschluss. Zu schrauben und ein paar Minuten am Kopf stehen lassen, denn meine Marmelade hält sich eben auch mit Yoga fit. Zum Schluss kommt der problematische Teil, denn auf getoastetem Brot mit Butter und schmeckt mein Marmeladenbrot so lecker, dass ich mich manchmal nicht beherrschen und zuviel davon genieße. 😉