Natürlich kenne ich verschiedene Lasagne-Gerichte, wie z.B. Spinat-Lasagne mit Pinienkernen, Kohlrabi oder Lachs-Kohlrabi-Lasagne, eine sehr leckere Gemüse-Lasagne mit Tomaten, Mozzarella, Sauerrahm und Eiern, Lasagne mit Pilzen, Sellerie, Kohlrabi, Spargel- und sogar eine Hirse und Kartoffellasagne ist mir schon recht gut gelungen. Aber wenn ich die “ganz normale Lasagne” koche, erwartet man eine “Lasagne al forno” mit Faschiertem von mir.
Hmm, ich habe es nie an die große Glocke gehängt, aber als wir letztens Besuch hatten, der nur vegetarische Gerichte isst, flog mein kleines Geheimnis auf. Meine Lasagne ist vegetarisch, denn ich bereite sie ganz klassisch als “Lasagne al forno” zu, nur statt dem Faschiertem nehme ich zerbröckelten, geräucherten Tofu.
Neben den Lasagneblättern (nehme schon die fertigen), Parmesan, Butter und Milcheinmachsauce (Béchamel) brauche ich dazu in etwa (oft variieren die Zudaten, je nach dem was gerade zuhause ist): Zwiebeln, Karotten, Sellerie, geschälte Tomaten und natürlich geräucherten Tofu. Ich verwende Olivenöl für die Zubereitung und würze immer ein wenig anders, aber grundsätzlich mit Salz, Pfeffer, Oregano oder Majoran, Thymian, Lorbeerblätter, manchmal ist mir nach Basilikum oder Salbei und immer mit viel Knoblauch (wenn ich darf).
Ragout und Béchamelsauce in die Pfanne und dazwischen jeweils eine Schicht Lasagneblätter. In einer Stunde ist der Zauber vorbei und bis vor ein paar Tagen, dachten alle, dass meine “ganz normale Lasagne” ein mit Fleisch zubereitetes Gericht sei. Naja, sie haben mich ja nie gefragt und so wurde mein kleines Geheimnis erst durch den Besuch des Vegetariers aufgedeckt. Sie schmeckt meinen Lieben aber noch immer genau so gut wie vorher und ich vermute, dass sie auch mein Garfield akzeptieren würde, solange er als Nachspeise seine Erdbeer-Lasagne mit Mascarpone und Joghurt a la Tiramisu bekommt.
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Meine Essgewohnheiten – Mahlzeit!
Gleich nach der Pflichtschule – für mich gab es kaum eine andere Möglichkeit, als 8 Jahre Volksschule und Polytechnikum – erlernte ich den Koch-Beruf aus vermeintlicher Berufung und pragmatischen Gründen. Erst später maturierte ich extern, weil ich mich für Biologie, Medizin und Neurophysiologie interessierte.
Koch, war also mein erster Beruf und in diesem Umfeld, lernte ich natürlich die internationale Küche und ganz besonders die alte Wiener Küche (rahmig, semmig, mehlig, …) kennen. Für gesundheitliche Aspekte interessierte sich niemand, es musste nur gut schmecken und aussehen, bevor sich die Nouvelle Cuisine in den letzten 70er Jahren mit einer neuen, leichten Küche, in der mit wenig Fett, aber vielen frischen Kräutern und Gewürzen gekocht wurde, bis nach Wien herum gesprochen hatte.
Ohne Fleisch gab es keine richtige Mahlzeit für mich und mein Umfeld. Alles andere waren Vor-, Zwischen-, Nachspeisen oder Beilagen. Vegetarier gab es nur ganz wenige und alle Personen die ich kannte und mit denen ich über dieses Thema sprach, hielten Vegetarier für harmlose, seltsame, abnormale Spinner und intellektuelle Wichtigtuer. Das ist nun etwa 35 Jahre her und in der Zwischenzeit hat sich das Bild erfreulicher weise stark geändert.
Ich bin zwar heute auch noch kein richtiger Vegetarier, so wie ich auch kein richtiger Pazifist bin, aber ich verabscheue Gewalt und esse keine Säugetiere mehr. In letzter Zeit wollte ich darauf achten, dass das Fleisch aus artgerechter Tierhaltung stammt, aber Säugetiere stehen mir einfach zu nahe, weshalb ich aus moralischen Gründen ab heute keine Säugetiere mehr essen werde. Ich gestehe, dass mir Ente, Lamm, Kitz, Wild, Wildschwein, Rind, Schwein, Gemse, Reh, Fasan, … sehr gut schmeckte. Da gibt es unglaublich leckere Gerichte, aber wenn ich sie lebend in freier Natur sehe, weiß ich, dass ich sie nicht töten und essen will und es auch nicht nötig habe, um selbst überleben zu können. Den Umweg über einen Schlächter, Fleischer, Jäger und einem Lebensmittelgeschäft kann ich heute nicht mehr akzeptieren, weil das meiste Fleisch heute aus Horrorfleischfabriken kommt und ich die Herkunft nicht überprüfen kann. Aber selbst wenn Fleisch mit einem gewissen Anstand behandelt werden würde, wie seinerzeit in meinem Elternhaus, denn meine Eltern waren damals Selbstversorger und hatten einige Nutztiere und große Gärten, werde ich ab heute aus moralischer Überzeugung keine Säugetiere mehr essen. In meiner Kindheit bekam ich ohnehin wenig Fleisch, da es nur von den eigenen, wenigen Nutztieren stammte (ein, zwei Schweine, Hühner, Hasen, eine Ziege). Ich sah in meiner Kindheit niemals, dass auch nur eine winzige Portion vergammelte oder weggeworfen werden musste. Die Tiere hatten kein Leben als Nutztier, sondern sie wurden wie Haustiere gehalten und ich spielte oft mit ihnen auf der Wiese, kraulte, streichelte und verwöhnte sie. Dass man sie nachher aß, war selbstverständlich und ich dachte auch nicht weiter darüber nach. Das meine ich, wenn ich von anständigem Umgang mit Fleisch spreche, aber heute bin ich älter und habe ein viel größeres Wissen. Ich kenne jetzt schon eine derart umfangreiche Vielfalt an Köstlichkeiten, die auf rein vegetarischer Basis hergestellt werden, dass ich es nicht mehr nötig habe, Fleisch von Säugetieren zu essen. Ich möchte meine Kenntnisse aber noch erweitern und noch mehr gesunde, vegetarische Leckereien aus aller Welt kennen lernen. Ich wurde dazu vermutlich ein wenig vom taoistischem und buddhistischem Gedanken beeinflusst, aber ganz besonders auch durch Gesprächen mit meinen Kindern und durch die Aufklärungsarbeit einiger Idealisten und Tierfreunde, die über die grausamen, perversen Fleischfabriken berichteten. Es gibt hier auch irgendwo einen Artikel dazu, mit einem extrem ekelhaften Video.
Fisch, Geflügel, Insekten, Amphibien usw. dürfen zwar auf meinem Speiseplan noch vorkommen, aber möchte mich zukünftig lieber mit vegetarischen Speisen beschäftigen. Jch suche leckere Köstlichkeiten aus aller Welt und habe so wieder meine ursprüngliche Liebe zum Kochen gefunden, obwohl ich es nicht mehr beruflich machen möchte.
Somit wird es unter Rezepte oder gesunde Ernährung zukünftig hoffentlich bald viele Artikel geben, die mir in erster Linie selbst dienlich sein sollen, aber natürlich auch jeden Leser gern zur Verfügung stehen. Vielleicht bekomme ich dafür ab und zu auch einen Tipp.
So jetzt schmöckere ich wieder auf Tofu als Ausgangsseite weiter und versuche mich an die unzähligen Gerichte, die ich schon zubereitet habe zu erinnern. Bohnen, Linsen, Soja, … ja, langsam komme ich darauf – ich werde mir Unterkategorien für Kräuter und Gewürze (passt hervorragend zu Taijiquan), Lebensmittel und spezielle Zubereitungsarten (Ayurveda, 5 Elemente, …) anlegen.
Heute gibt es übrigens einfach Rahmfisolen mit einem pochiertem Ei und Dillkartoffeln. Hm, vielleicht sollte ich mir auch so einfache Rezepte aufschreiben, damit ich nicht immer überlegen muss, was ich heute wieder kochen soll.
Mahlzeit!
Ach ja und dazu werden natürlich Leitungswasser oder selbst gepresste Fruchtsäfte zu den Rahmfisolen serviert.
Drei Hauben Restlverwerter
Gestern wurde ich von meinem ehemaligen Arbeitskollegen und alten Bekannten A. spontan auf einen Kaffee eingeladen. Wir trafen uns auf der Straße, kamen ins plaudern und so hat es sich zufällig ergeben. Die Stimmung bei seiner Familie war ein wenig gespannt, da seine Frau B. damit gerechnet hatte, dass er nach der Arbeit einkaufen geht. Er hingegen hat sich auf sie verlassen und es schien, als würde der Italiener oder Chinese nebenan wieder einmal Umsatz mit einer Hauszustellung machen. Ich bekam einen Kaffee und A. meinte ich solle mir das Mineral doch selbst aus dem Kühlschrank nehmen.
Ich staunte nicht schlecht, denn der war gerammelt voll.
Ich fragte A. ob ich mich nützlich darf und ein Abendessen kochen soll, da der allgemeine Missmut – nein, nicht schon wieder Pizza oder Ente – nicht zu überhören war. A. und B. meinten, dass dies zwar recht nett gemeint sei, aber leider unmöglich, da sie nicht einkaufen waren und nichts zuhause hätten. Die Kinder C. und D. ergänzten mit aufgebrachter Stimme, nicht einmal Gänseleberpastete und Milchschnitten, also absolute Grundnahrungsmittel, wären im Haus.
Wir einigten uns, dass sie eine Pizza auch später noch bestellen könnten, falls ich nichts zustande bringen sollte und das sie dafür das nächste mal kochen, bzw. mich zum Italiener einladen werden.
Ich machte mich flux an die Arbeit und als Vorspeise gab es gefüllte Schinken- bzw. Wurströllchen. Die Reaktion von A bis D: lecker, aber zu wenig. Sie hätten zwar nicht gedacht, dass sie das alles zuhause gehabt haben und es war auch gut, aber man wurde nicht satt davon.
Moment nicht so schnell, das war doch erst die Vorspeise, meinte ich und begann rustikale Spätzle alla Helmeloh zu zaubern. Da war wirklich alles vorhanden, nur ein paar angefangene Käsepackungen musst ich entsorgen und statt Zwiebeln, habe ich aus einem halben Glas Gurkerlmix ein paar Perlzwiebeln herausfischen müssen. Mehl, Öl, verschiedenste angefangene Packerl Fette usw. waren in ausreichender Menge vorhanden. Es gab leider nur mehr vier Eier und zwei wollte ich mir für das Dessert aufheben, aber für herzhafte Spätzle hat es gereicht.
Alle wurden satt und köstlich war es obendrein. Für Kaiserschmarren oder Palatschinken hatte ich zu wenige Eier, aber es gab ein paar Äpfel, die schon dringend auf ihre Verarbeitung warteten, also machte ich gebackene Apfelspalten. Es hätte noch viele andere Möglichkeiten für eine leckere Nachspeise gegeben, aber ich wollte die Gelegenheit nutzen, denn so häufig findet man ja nicht gemahlenes Zimt in einem Haushalt, wenn keiner einkaufen war. (;-)
Haben Sie eigentlich Zimt zu hause?
A bis D waren sichtlich zufrieden und verliehen mir die 3 Hauben Restlverwerter Auszeichnung. Ja, aus den Resten müssen nicht immer Wurstfleckerl, Grenadiermarsch oder Aufstriche entstehen und wenn es um die Resteverwertung geht kann ich wirklich kreativ werden. Es macht mir genau so viel Spaß, wie ein richtiges Luxusessen zuzubereiten. Aus nichts etwas leckeres zaubern ist für mich fast noch reizvoller. Naja, wenn ich an meine Wildschwein-, Enten-, Wild- und Lamm-Zubereitungsarten denke bin ich mir nicht mehr so sicher, denn da beginnt der Spaß wirklich schon beim Einkaufen und bei der Vorbereitung.
Am häufigsten koche ich aber Gerichte, die man der sogenannten Hausmannskost zurechnen kann. Heute gab es z.B. Wurstknödel mit Rahmsemmelkrensauce und Feldgurkensalat (unbedingt mit Rahm, viel Knoblauch einem guten Öl und einen hervorragenden Essig).
Bin schon gespannt, was sich A und B für nächste Woche einfallen lassen.
Tiramisu
Eiklar von 4 Eiern zu Schnee schlagen. Dotter mit 10 dag Staubzucker schaumig rühren und 50 dag Mascarpone einrühren. die Pastamasse (Schnee mit Zucker) unterheben. Kaffee und Amaretto (Rum oder auch ohne Alkohol) verrühren, die Biskotten kurz darin tränken. In eine Form abwechselnd Biskotten und Mascarponemasse einschlichten – fertig!