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Lebens- oder Todesrechner

Ich habe dazu gerade einen Artikel in der Süddeutschen gefunden: Berechnen Sie Ihr Lebensalter

Sie haben sich eine Menge vorgenommen und erwarten viel vom Leben. Doch wie viel Zeit bleibt Ihnen zur Verwirklichung Ihrer Träume? Dr. LongLife ….

Naja, …..

Sie sind ein schwieriger Fall. Sie haben eine äußerst seltene Kombination von Lebensgewohnheiten angegeben, die nach den Dr. LongLife vorliegenden Unterlagen in Deutschland höchstens 2-3mal vorkommt.

Deshalb kann Dr.LongLife Ihre restliche statistische Lebenserwartung nicht verläßlich berechnen.

Dass “kein Alkohol” das Leben verkürzen soll und Rauchen das Leben extrem verkürzt, halte ich für einen total unfundierten Schwachsinn, allerdings zählt meine Meinung nicht mehr viel, denn dem Rechner zufolge bin ich anscheinend schon gestorben.

Im Wohltätigkeitsrausch

Es wird immer moderner sich für einen wohltätigen Zweck zu berauschen und es ist bereits in vielen Städten eine beliebte Attraktion, für die auch viel Werbung in den Medien gebracht wird.
Zuerst dachte ich es handelt sich um gesunde Säfte oder zumindest alkoholfreie Getränke, die als „Charity-Drinks“, verkauft werden, aber langsam kann ich meine Augen nicht weiter davor verschließen und muss es einfach wahrnehmen, es handelt sich um „Charity-Besäufnisse“ für fast jeden erdenklichen “guten” Zweck.
Dass der Erlös an alkoholkranke Menschen, an die anonymen Alkoholiker oder an Opfer von alkoholisierten, unzurechnungsfähigen Gewalttätern in der Familie oder im Straßenverkehr geht, habe ich noch nicht gesehen, aber sonst gibt es fast alles.
Eine kleine Auswahl, es handelt sich ja nur um einen Wegweiser zur guten Tat im Grazer Advent, finden sie auf Im Wohltätigkeitsrausch
Ja, es gibt es eine Punschpolizei, einen Mitarbeiter, der bis zur Sperrstunde um 21 Uhr kontrolliert, dass an schwer Alkoholisierte und Jugendliche unter 16 wirklich nur Kinderpunsch ausgeschenkt wird, aber kommt es bei “Wohltaten” wirklich auf die Dosis an?
Wofür Sie sich zum Beispiel mit gutem Gewissen betrinken können:
Der Lehrreiche
Die schwarzen Füße – Kinder in Ruanda, Eisernes Tor
Der Bärige
AnimalsAsia, Eisernes Tor
Der Buddhistische
Friends of Lingshed, Eisernes Tor
Der Bittere
Verein für Krebskranke an der Med. Univ. Klinik Graz, Eisernes Tor
Der Wärmende
Österreichischer Verein für Zivil-Invaliden, Eisernes Tor
Der Beliebte
Universität Graz, Parkplatz der ÖH, Schubertstraße 6a. Mo–Fr, 13–23 Uhr.
Der Aufbauende
Weilers Farm, Südtirolerplatz (vor dem Thienfeld). 1.–23.12., 16–22 Uhr.
Der Tröstende
Rainbows, Glockenspielplatz. Täglich 12–21 Uhr.
GLÜHWEINWIRTE
Die Guten und die Bösen
Der Wertvolle
Bio-Stand Toni Sommer, Kapaunplatz
Der Nostalgische
Heimo Medweds Feuerzangenbowle, Hauptplatz (am Westende des Platzes)
Der Klassenbeste
Hofladen Jauk, Glockenspielplatz
Der Gefährliche
Steirer-Pub, Glockenspielplatz
Der Charakterlose
Vulkania, Hauptplatz (direkt vor dem Rathaustor)

Näheres dazu finden Sie im oben erwähnten Artikel.
Na, Prost, Mahlzeit, kann ich da nur mehr sagen.
Wünsche ein besinnliches, friedliches Weihnachtsfest in der schönen, neuen, blauen Welt und Grüß Gott, falls man ihn, den Herrn, in Sodom und Gomorrha beim Punschstand trifft.

Polizei: Alarm um Drogenlenker

Es ist wirklich angenehm, wenn man in der U-Bahn auf den einzigen freien Sitzplatz zusteuert und dort liegt eine “Heute”, also eine Gratiszeitung. Ich nahm sie auch heute, die Heute und blätterte sie durch. Das verkürzt mir die Fahrtzeit in unterhaltsamer Weise. Ich überfliege die Schlagzeilen: “ORF: Aus für Fußball und Formel 1”, “Seeräuber greifen Luxus-Schiff an”, “Koalition offiziell im Amt”, “Mensch, nicht Gewinn wichtig”, “Mann (35) als lebende Fackel: Gattin sah bei Selbstmord zu!” und “Polizei: Alarm um Drogenlenker” …. Das will ich lesen, aber vorher noch einmal zurück zu “Mensch, nicht Gewinn wichtig”. Ich lese, dass Bundeskanzler Werner Faymann vor hat, den Finanzspekulanten den Riegel vorzuschieben. Brav, hoffentlich bleibt es nicht beim Vorhaben.
Dann lese ich den Artikel “Alarm um Drogenlenker” und erwarte eine Statistik zu alkoholisierten Lenkern. Aber da habe ich mich kräftig geirrt, Alkohlol wird in diesem Artikel nicht einmal erwähnt, sondern es geht um Drogen. Entschuldigen Sie bitte, ich bin weder eingekifft noch besoffen, sondern es ist eine Tatsache, dass es so dargestellt wird und ich beziehe mich dabei auf den erwähnten Artikel:

Die Exekutive warnt: Immer mehr Drogenlenker sind auf Österreichs Straßen unterwegs, gefährden die anderen Verkehrsteilnehmer. Mehr als 500 wurden heuer schon von der Polizei aus dem Verkehr gezogen – 10 Prozent mehr als im Vorjahr. Schock: Die Suchtgift-Fahrer verursachen zunehmend vielfach schwere Unfälle…

Dann geht man näher auf die Problematik ein, wobei Wien und Weihnachtsfeiern als Schwerpunkte bezeichnt werden könnten. Dann kommt es noch dicker:

Die Polizei hat den Suchtgift-Fahrern den Kampf angesagt – mit Schwerpunktaktionen. „Die Beamten wurden geschult, erkennen sofort, ob ein Lenker Drogen genommen hat“, berichtet Takacs. Die Merkmale: glasige Augen, Müdigkeit. Ein Nachweis erfolgt mit speziellen Tests. Das Ranking: „Am häufigsten finden wir Haschisch, Kokain und Heroin“, sagt Takacs. …

Nun frage ich mich, ob ich mich nicht doch lieber auf die Zeitung setzen hätte sollen, statt sie zu überfliegen.

In der Schule lernte ich einmal die Grundbegriffe der Mengenlehre, da hieß es, eine Teilmenge sei ein Teil von der Grundmenge. Auf Feinheiten, die ich mir sonst noch gemerkt habe, wie “echte Teilmengen” usw. möchte ich nicht näher eingehen, owohl es keine lange Abhandlung werden würde. 😉
In Deutsch lernte ich etwas von Über- und Unterbegriffen, sowie von der Bedeutung und Herkunft von Wörtern. Sogar Morphology war bei uns in Deutsch ein Thema. Leider kamen mir jetzt leichte Zweifel: “Gehören Drogen etwa zu den Alkoholika oder Alkoholika zu den Drogen, oder wird Alkohol inzwischen überhaupt zu den Grundnahrungsmittel gerechnet?”
Ich sehe zu hause auf Wikipedia nach und stelle fest, dass ich natürlich Recht hatte:

Als Droge gilt nach Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) jeder Wirkstoff, der in einem lebenden Organismus Funktionen zu verändern vermag. Hierunter werden im Allgemeinen aber keine Nahrungsmittel gefasst.

Übliche Beispiele für Drogen
Die weltweit am weitesten verbreiteten Drogen sind Koffein (im Kaffee), Nikotin (im Tabak), Alkohol, Betel sowie Cannabis. Tabak und Alkohol verzeichnen die meisten Todesopfer. Eine Aufzählung aller bekannten Drogen (Szeneausdrücke) ist zu finden im Drogen-Glossar.
Rauschdrogen bewirken eine Änderung der Aktivität der Nervenzellen in bestimmten Hirnregionen. Dadurch kommt es zu veränderter Wahrnehmung des eigenen Selbst und der Umwelt, die als angenehm oder unangenehm empfunden wird.

Gut, ich bin beruhigt und kann wieder ohne Angst die Straßen überqueren, denn es wird mich sicher kein alkoholisierter Lenker mit seiner Lenkwaffe ermorden, sondern maximal ein Drogenkonsument der müde aussieht.

Mein Vorsatz: “Morgen setze ich mich einfach auf die Zeitung und blättere sie nicht mehr durch!”