Archiv der Kategorie: Physio

54) * Das Elektrokardiogramm (EKG)


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1. Grundlagen

Bei der Ausbreitung und Rückbildung der Erregung des Herzens (Myokard) entsteht ein elektrisches Feld, das bis an die Körperoberfläche ausgreift. Die Größe und Richtung dieses Feldes spiegeln sich in der Veränderung von Potentialdifferenzen wider, die zwischen zwei Stellen an der Körperoberfläche gemessen werden können. Durch ihre zeitabhängige Aufzeichnung kommt es zu dem EKG.

Da es sich um sehr geringe Spannungen handelt müssen diese verstärkt werden (z.B. mittels Darlington Schaltung). Auftretende Glöeichspannungen werden über eine CW-Koppelung abgeleitet; Es erfolgt normalerweise eine Eichung aut 1 mV = 1 cm. Für die Papiergeschwindigkeit sind 25 mm oder 50 mm/s üblich.

Ein AP (normalerweise vom SK ausgehend) erreicht über das Erregungsleitungs-System die Purkinjefasern, welche die Erregung auf das Myokard übertragen. Im Myokard wird die Erregung dann über gap junctions weitergeleitet. An der einzelnen Herzmuskelfaser sind bei der Depolarisation wie bei der Repolarisation Ionenströme feststellbar ( Na+-Einstrom, Ca++-Einstrom, K+-Ausstrom), welche die Faser zum Dipol werden lassen. Die einzelnen Dipolvektoren zusammen ergeben den Summen- oder Integralvektor (IV).

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53) *Bestimmung der elektrischen Herzachse


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1. Definitition

Eine elektrische Ladung baut um sich herum ein …Feld auf, welches in jedem Punkt durch eine bestimmte Feldstärke (Kraft pro Ladung [Volt/Meter])und ein bestimmtes Potential (Arbeit pro Ladung, die aufgewendet werden muß um eine Ladung vom Potential 0 zu dem jeweiligen Punkt im Feld zu verschieben [Volt]). Ein solches elektrisches Feld kann durch Feldlinien und Äquipotentiallinien dargestellt (Graphik x) werden.

In Graphik x habe ich über die Feld- und Äquipotentiallinien eines (Herz-) Dipolsdas Dreieck gelegt, welches sich aus den Extremitätenableitungen nach Einthoven ergibt. Die Ableitung an den distalen Extremitäten ist möglich, weil sich das elektrische Feld durch den ganzen Körper ausbreitet. Abgeleitet wird übrigens ein Summen- oder Integrationsvektor, der sich aus der integrierten Summe der Felder der Dipole (Herzmuskelfasern die erregt werden) ergibt.

Wenn man die Spannung zwischen RA und LA abgreift wird man in unserem Beispiel 1…Volt [(xV) – nach +] ablesen können. Behalten wir die Polung bei, d.h. setzen wir im Uhrzeigersinn, die Meßelektrode die an der Stelle RA war an LA und jene von LA an LF, so können wir eine Spannung von 2 xV (0 nach +) feststellen. Setzen wir das Verfahren in gleicher Art und Weise im Uhrzeigersinn fort, so werden wir – wie in Graphik x ersichtlich – zwischen LF und RA eine Spannung von -3 xV (+ nach -) feststellen. Alle drei Ableitungen zusammen ergeben 0 (Kirchhoff). Addieren wir die Spannungen der I. und III. Ableitung, so erhalten wir als Ergebnis die Spannung der II. Ableitung, aber mit umgekehrten Vorzeichen. Daher werden bei der Extremitätenableitung nach Einthoven die Meßelektroden bei der II. Ableitung gegen den Urzeigersinn angelegt (also einfach umgedreht). Es ergibt sich dann, daß die Summe der I. und III. Ableitung, der II Ableitung entspricht. Genauso entspricht natürlich die II. Ableitung minus der I. der III. Im Beispiel ist auch ersichtlich, daß die gößte Spannung abgegriffen werden kann, wenn die Ableitungsrichtung mit der dipolrichtung identisch ist, und daß die Spannung am kleinsten bzw. 0 ist, wenn die Ableitungsrichtung im rechten Winkel zur Dipolrichtung liegt.

Die elektrische Herzachse ist nun dort zu suchen, wo eine große Herzmuskelfasermasse parallel liegt – bzw. dort wo die Hauptrichtung des Integralvektors des QRS-Komplexes liegt. Die elektrische Herzachse entspricht normalerweise bei normaler Erregungsausbreitung in etwa der anatomischen Herzachse.

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52.) Der Herzmuskel; Erregungsbildungs- und Erregungsleitungssystem


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1. Grobe Orientierung

Das Herz hat die Aufgabe einer Pumpe. Die im Sinusknoten gebildete Erregung breitet sich über das Vorhofsmyokard aus, wobei dieses erregt wird (das Herzskelet isoliert gegen die Ventrikel). Über das Erregungsleitungssystem wird dann das Ventrikelmyokard erregt und es kommt über die elektromechanische Koppelung zur Zuckung. Durch die Kontraktion und Erschlaffung (Sogwirkung) wird das zum Herzen zurückgeflossene Blut in den kleinen bzw. großen Kreislauf gepumpt, wobei die Richtung des Blutstromes durch die Klappen (Ventilfunktion) festgelegt wird.
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Dialog im Institut der Physiologie oder Stubiosus (K)urt und (H)ans Maria Huana


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H: Du braucht nicht entäuscht zu sein, Kurt, wenn sie dir hier immer wieder das gleiche Kind unter einem andren Namen verkaufen. So brauchst du nicht so viel lernen.

K: Ach, es stinkt doch zum Himmel, daß sie lange bekannte Mechanismen einfach immer wieder neu definieren und teilweise richtigstellen oder auch falschstellen, was schon klar gestellt war. Und nur um sich wichtigstellen zu können, diese Tierschinder. Keine Quellenangaben, Angaben zur Durchführung, Protokolle etc. Naturwissenschaft? Reprodutzierbar? Beweisbar? Lehrbuch? Scheißpapiere sind das!

H: Was hat ersteres mit zweiterem zu tun? Und außerdem verbiete ich mir eine derartig verschlüsselte Diktion, mein Freund.

K: Verbiete dir was du willst. Mir verbietest du nichts. Auch nicht, daß ich sehr wohl einen Zusammenhang zwischen Ruhm- und Geldsucht einzelner, Tierversuchen, alten Erkenntnissen und neuen Termini sehe.

H: Du solltest die dynamische Entwicklung der Sprache berücksichtigen. Sie entwickelt sich weiter. Sie blieb weder beim Expressionismus stehen noch beim Dadaismus. Sie macht auch beim Aktionismus keinen Halt, — bis Stille Eintritt im künstlerischen Ausdruck der Gefühlswelt –. Doch der Ersatz für die Sprache nämlich Zeichen als Datenträger in strukturierter Anordnung, nimmt bereits den Raum der gewordene Leere ein. Es entsteht die universelle Ersatzsprache, die der Zeit besser entspricht, eine technisch-wissenschaftliche-international-basic-umgansgesellschafssprache.

K: Denkste, du A…

H: Wendet sich entsetztab, mit den Worten: „niveauloses Geschöpf“ und schreitet steif von dannen.

K: Ruft ihm nach: Lieber ein primitiver Tierfreund als ein Professor wie dein Vater. Wer Leben nicht ehrt,
Was ist der wert?
Warum nimmt man nicht das Tier, welches ist bestimmt, den Mensch zu ernähren?
Stirbt das arme Schwein in des Schlächters Hof durch die elektrische Zange,
niemandem wird es bange –
oder stirbt es in Ehren
betäubt für die Lehren
was macht es aus? was ist zu klären?
Doch lebt es, so lebet es
gebet es,
erhebt es – wenn lebt es,
lebt es ,
so bebt es und
klebt es am
lebt es –
gottverbrannt! hundverdammt!
es lebt!
Vivat!
es ist kein Präparat!

(Da ich eine falsche Interpretation dieses Satzes vermeiden möchte sei erläutert, daß ich unabhängig von meinem Gottesbegriff annehme, daß viele Menschen glauben, Gott sei „Alles“ und sei „Überall“..

Daher ist Gott auch in der unnotwendigerweise zutodegequälten Katze. Der perverse Schänder, der aus Leben ein Präparat macht, schändet daher einen Teil Gottes bzw. Gott. Er kann den Gottesteil der Katze bzw. Gott zwar nicht töten, aber er kann diesen Gottesteil bzw. Gott verlieren. Das heißt ich hätte statt „Gott ist tod“ auch schreiben können „Gott ist für den lebensverachtenden Tierquäler verloren“.

Ich habe nicht vor ein Religionsbuch zu schreiben (obwohl sogar in etablierten Physiologielehrbüchern das Leib-Seele-Problem religiös abgehandelt wird), doch möchte ich trotzdem erwähnen, daß ich mir um Gott keine Gedanken zu machen brauche. Ich kenne nicht einmal die atomaren, materiellen und energetischen Verhältnisse eines x_beliebigen (nicht den der Weisen) Steines. Seine Entstehung, sein Ordnungsprinzip und sein zukünftiges Sein begreife ich nicht. Sich für Leben, Pflanzen, Tiere, Menschen, deren Interaktionen Glück und Unglück zu interessieren halte ich für vewrwegen genug. Wer Wasser, Erde, Feuer und Luft versteht. Wer Leben, Pflanzen, Tier und Mensch verstanden hat und nichts mehr für das Verstandene tun kann, der solle sich meiner Meinung nach um Gott kümmern.

Bzgl. den anderen Sätzen meiner Sonate möchte ich die Gefahr einer falschen Interpretation eingehen und die Gewinnchance dafür erhalten, daß Sie sie besser interpretieren als ich sie gemeint.)

Postscript


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Natürlich hätte sich eine Katze oder ein Affe mit in das Gehirn eingesetzten Elektroden gut als abschreckendes Beispiel geeignet, da mir schon viel daran liegt, aufzuzeigen, daß es leider noch immer genügend Grund gibt, sich als Tierfreund und als einer der jedes Leben respektiert, Abneigung gegen das Fach Physiologie zu haben. Zu häufig findet man Lehrbücher der Physiologie, welche eigentlich nicht viel mehr als ein Konglomerat von diversen Tierversuchen darstellen. Es ist mir extrem widerwärtig, wenn von Thalsmustieren, sich am Laufband rhytmisch bewegenden spinalisierten Tieren und dgl. die Rede ist, aber wenn gleich ich auch der Meinung bin, daß heutzutage – aufgrud der guten Kommunikationsmittel und aufgrund des ungeheuer umfangreichen Material, das teils unbearbeitet vorliegt – eigentlich weltweit nur mehr in seltesten Fällen Tierversuche, bei denen Tiere leiden müssen oder zu Schaden kommen, gerechtfertigt werden können. Physiologen sollten Lebensvorgänge beschreiben und zu erklären versuchen. Wenn sie dabei Leben zerstören, zerstören sie ihr eigenes Werk und nehmen sich selbst ihre Existenzberechtigung (als Physiologen natürlich). Physiologie, sagt u.a. Prof. Wünsch vom Wiener Institut für Physiologie, ist interessant. Nun, um wirklich interessant zu bleiben, muß sie auch moralisch unbedenklich werden. Mein Motto ist: “Phantasie ist Gift für die Physiologie, aber eine lebensfeindliche (ich spreche von jedem Leben) Grundeinstellung ist der Tod der Physiologie”. Es soll aber auch darauf hingewiesen werden, daß das Bewußtsein der heutigen Generation nicht aprupt und von selbst entstanden ist. Damit möchte ich sagen, daß die Tierversuche aus früherer Zeit teilweise sinnvoll durchgeführt wurden und wichtige Erkenntnisse für den Menschen brachten. Es wäre ein schlimmes Vergehen, z.B. einen F. Starling einen Vorwurf zu machen, aber es ist auch ein schlimmes Vergehen, wenn jemand zu Demonstrationszwecken den Studenten schlagende Froschherzen im Praktikum zeigen möchte. Ein Interessierter hat Möglichkeiten genug, schlagende Herzen während chirurgischer Eingriffe zu sehen. Wer sich diese Gelegenheit nicht findet, hat kein echtes Interesse.

Auf diser Seite finden Sie also kein Bild eines Tierversuches, sondern angedeutete Konturen eines Menschen und einen symbolhaften T-Lymphocyten (im Moment leider nicht verfügbar). Ich finde den Gedanken einfach faszinierend, daß der Mensch seit Jahrtausenden versucht, sich selbst zu finden oder sich selbst zu erkennen, und eigentlich nur der T-Lymphocyt mit Gehilfen fähig dazu ist. Selbst wenn Sie, z.B. bei Vorliegen einer kleinen Wunde ihr Gewebe mittels Mikroskop untersuchen (es genügt auch ein Blutausstrich), so können Sie nicht immer mit Sicherheit sagen, ob das, was sie sehen, tatsächlich ein physiologischer eigener Bestandteil, oder ein Fremdkörper ist. Sehr viele Menschen besitzen einige Zellen, die eigentlich nicht zum Individuum gehören, d.h. sie haben andere MHKA . Bei nicht Autoimmunerkrankten sind die T-Lymphocyten aber in der Lage, solche Zellen auszumustern bzw. unter Kontrolle zu halten. Mehr zu diesem phantastischen Spiel der Natur finden Sie unter der Frage “Abwehr”.