1.101.1 Konfiguration grundlegender BIOS-Einstellungen

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Wikimedia Commons, Derek and Julie Ramsey

Aus dem Bereich 1.101 Hardware und Systemarchitektur der Unterlangen für die Linux Zertifizierung LPIC-1 [101] Quellen, Weblinks Prüfungskandidaten sollten in der Lage sein, grundlegende Systemhardware durch korrekte Einstellungen im System-BIOS zu konfigurieren. Dieses Lernziel beinhaltet das richtige Verständnis von BIOS-Konfigurations-Fragen wie der Verwendung von LBA bei IDE-Festplatten mit mehr als 1024 Zylindern, das Aktivieren und Deaktivieren von integrierten Peripheriegeräten, sowie die Konfiguration von Systemen mit bzw. ohne externen Peripheriegeräten wie z.B. Tastaturen. Ebenfalls enthalten ist das korrekte Setzen von Interrupts, DMA- und I/O-Adressen für alle vom BIOS verwalteten Ports und Einstellungen für Fehlerbehandlung. Die wichtigsten Dateien, Bezeichnungen und Anwendungen: * /proc/ioports, * /proc/interrupts, * /proc/dma, * /proc/pci Die hier geforderten Fähigkeiten sind eigentlich nicht Linux-spezifisch, haben jedoch eine Bedeutung für die Installation und die fehlerfreie Ausführung von Linux auf einem PC. Ein Systemverwalter sollte eigentlich keinerlei Probleme damit haben. Trotzdem gehe ich hier der Vollständigkeit halber die einzelnen Punkte noch einmal durch. Die Funktion des Computer-BIOS Das Basic Input Output System ( {de:BIOS} ) eines PC ist eine kleine Softwareschicht, die sich zwischen die Hardware und das Betriebssystem legt, um eine einheitliche Schnittstelle gegenüber der Hardware zur Verfügung zu stellen. Bei der Vielfältigkeit der Mainboards wäre ansonsten jedes Betriebssystem gezwungen, die verschiedensten Architekturen der Boards alle genau zu kennen. Vereinfacht kann man sagen, daß das BIOS die wesentliche Funktionalität des Mainboards für das Betriebssystem zugänglich macht. Dazu gehören natürlich auch die verschiedenen Schnittstellen, die heutzutage selbstverständlich auf einem Mainboard integriert sind. Dazu zählen standardmäßig: Tastaturschnittstelle, PS/2 Mausport (psaux), zwei serielle Schnittstellen, eine parallele Schnittstelle, zwei E-IDE Schnittstellen (für bis zu 4 IDE-Geräte), ein Floppy-Controller (für bis zu zwei Diskettenlaufwerke). Optional sind noch andere Schnittstellen enthalten wie: USB-Ports, Sound, SCSI, Game-Port … Diese optionalen Schnittstellen werden in späteren Kapiteln noch genauer behandelt. In diesem Abschnitt interessieren uns die Standard-Schnittstellen des Boards. Das BIOS ist also eine Sammlung von Software, die sich physikalisch in einem Speicherbaustein (ROM) auf dem Board selbst befindet. Die Software passt genau zu dem jeweiligen Board und ist entsprechend nicht einfach austauschbar. In der Praxis hat das BIOS ein paar unterschiedliche Aufgaben zu bewältigen, von denen Linux einige aus Geschwindigkeitsgründen umgeht. Von daher sind einige Einstellungen, die wir machen können für den täglichen Gebrauch mit Linux gar nicht wichtig, andere hingegen sind unumgänglich, da sie den Ladevorgang selbst betreffen. Das CMOS-Setup Programm Jedes BIOS hat die Möglichkeit, bestimmte Einstellungen vom User verändern zu lassen. Dazu stellt es ein kleines Setup-Programm zur Verfügung, das beim Systemstart geladen werden kann. Verschiedene BIOS-Hersteller gehen dabei unterschiedliche Wege, meist wird durch eine bestimmte Taste(nkombination) während des Startvorganges – vor dem Booten des Betriebssystems – dieses Programm aktiviert. Typische Tasten(kombinationen) sind * DEL (Entf), F2 oder Strg-Alt-Esc In der Regel erscheint daraufhin ein Menü, das verschiedene Auswahlmöglichkeiten bietet. Die optische Aufmachung dieses Menüs variiert von Hersteller zu Hersteller und von Version zu Version. Gemeinsam sind diesen Menüs die Einstellmöglichkeiten für die verschiedenen Peripheriegeräte, die auf dem Mainboard liegen. Alle weiteren Peripheriegeräte, die etwa über Erweiterungskarten hinzugefügt werden, können nicht mit diesem Programm eingestellt werden! Das Standard-Setup Klassische Einstellmöglichkeiten finden wir meist in einem Untermenü mit Namen Standard-Setup. Dieses Menü war bei den ersten AT-Computern schon vorhanden und trägt daher diesen Namen. Hier können folgende Einstellungen vorgenommen werden: * Einstellung des Datums und der Uhrzeit * Einstellung, welche Diskettenlaufwerke angeschlossen sind. * Einstellungen welche Festplatten angeschlossen sind. (Diese Einstellung bezieht sich wiederum nur auf die Platten, die an die Schnittstellen angeschlossen sind, die auf dem Mainboard integriert sind, nicht die an zusätzlichen Controllern.) * Primäre Graphikkarte. Stammt aus einer Zeit, als es noch Graphikkarten mit unterschiedlichen Speicheradressen gab (Hercules, MDA). Steht heute praktisch grundsätzlich auf VGA/EGA. * Fehlerbehandlung beim Booten Wichtig sind hier die Einstellungen der Festplatten und die Fehlerbehandlung. Festplatteneinstellungen Die üblichen Mainboards haben zwei IDE Kanäle onboard, können also bis zu vier IDE Platten (oder CDROMS/DVD/Brenner) anschließen. Die Einstellungen für die Platten sind für Linux eigentlich unerheblich, da der Kernel die Controller direkt anspricht und nicht über das BIOS. Trotzdem sind ein paar Einstellungen hier von großer Bedeutung. Festplatten werden traditionell über drei Größen klassifiziert. Die Anzahl der Zylinder (übereinanderliegende Spuren auf den Plattenoberflächen), die Anzahl der Sektoren pro Spur (die jeweils 512 Byte Speicher enthalten) und die Anzahl der Köpfe (und damit auch die Anzahl der beschreibbaren Oberflächen). Daraus errechnet sich die Kapazität einer Festplatte folgendermaßen: Zylinder * Köpfe * Sektoren_pro_Spur * 512 Byte Physikalisch sind die Platten zwar heute intern etwas anders aufgebaut (so haben etwa die inneren Spuren weniger Sektoren als die äußeren), aber logisch werden sie immer noch so verwaltet. Das Problem liegt jetzt darin, daß das BIOS sich schwertut, Betriebssysteme von Platten zu booten, die mehr als 1024 Zylinder besitzen. Aus diesem Grund bieten moderne BIOSe die Möglichkeit einer alternativen Rechnung an. Wenn wir etwa die Anzahl der Zylinder halbieren, aber dafür die Anzahl der Köpfe verdoppeln (rechnerisch, nicht physikalisch), dann bekommen wir das exakt gleiche Ergebnis der obigen Rechnung. Als Nebeneffekt haben wir aber jetzt weniger als 1024 Zylinder und können problemlos booten. Dieser Modus heißt Large Block Architecture oder einfach LBA-Modus. Trotzdem Linux das BIOS bei Plattenzugriffen umgeht, sollten wir diesen Modus für Platten mit mehr als 1024 Zylindern wählen, weil wir sonst Probleme bekommen können mit * Partitionierungssoftware (fdisk), die immer noch auf den BIOS-Einstellungen fusst * Bootmanagern (Lilo, Grub), die vom BIOS geladen werden müssen. Grundsätzlich ist also für Festplatten mit mehr als 1024 Zylindern der LBA-Modus einzustellen. Wir haben dadurch keinerlei Nachteile, jedoch auch keine Probleme mehr. Fehlerbehandlung Die Einstellungen für die Fehlerbehandlung sind relativ trivial. Hier kann eigentlich nur festgehalten werden, bei welchen Fehlern das System gar nicht erst bootet. In der Regel bietet ein Setup-Programm folgende Alternativen Normalerweise könnten wir davon ausgehen, daß eine Einstellung Halt on all errors eine gute Idee ist, aber bei Linux ist das womöglich anders. In vielen Fällen arbeiten Linux-Server ohne eigene Tastatur. Das kann daran liegen, daß diese Server in einem Rack hängen und softwaremäßig über eine Konsole verwaltet werden, oder daß der Server sich zusammen mit anderen eine Tastatur (und einen Monitor) über eine Umschaltbox teilt. In jedem Fall kann es vorkommen, daß ein solcher Rechner bootet und dabei keine Tastatur vorfindet. Es wäre aber ärgerlich, wenn dadurch der Bootvorgang abgebrochen werden würde. Für solche Rechner empfielt es sich also, die Einstellung Halt on all errors but keyboard vorzunehmen. Peripheriegeräte einstellen An einer anderen Stelle im {de:CMOS} -Setup-Programm können die Einstellungen für die weiteren Geräte vorgenommen werden, die auf dem Mainboard integriert sind. Dieser Menüpunkt heißt oft integrated peripherals. Hier können die integrierten Schnittstellen aktiviert bzw. deaktiviert werden und ihre Hardwareparameter können eingestellt werden. Hierbei kann es naturgemäß zu Überschneidungen mit Hardwareparametern externer Erweiterungskarten kommen. Sollte eine Erweiterungskarte einen Adressbereich, einen IRQ oder DMA-Kanal benutzen wollen, der hier schon vergeben ist, so muß dafür gesorgt werden, daß alle Geräte eigene Werte bekommen. Um zu überprüfen, welche Geräte mit welchen Hardwareparametern arbeiten, stehen uns dafür unter Linux die Dateien im /proc-Verzeichnis zur Verfügung. In manchen Fällen kann es auch sinnvoll sein, bestimmte Peripheriegeräte auf dem Mainboard ganz abzuschalten, wenn sie etwa nicht benutzt werden. Ein Rechner, der nur mit SCSI-Geräten arbeitet, muß keine IDE-Kanäle aktiviert haben. So sparen wir uns schon zwei IRQs (14 und 15). Oder ein Rechner mit integrierter Soundkarte kann diese bedenkenlos deaktivieren, wenn er als Webserver oder Internet-Router in einem 19 Zoll Schrank arbeitet und gar keine Boxen angeschlossen hat… Auch wenn statt der integrierten Soundkarte eine andere (bessere) verwendet werden soll, bietet es sich an, die integrierte Soundkarte einfach zu deaktivieren. PnP und PCI Setup Auf der Hardwareparametern-Seite wurden bereits die unterschiedlichen Zuweisungen von IO-Adressen und IRQs bei den verschiedenen Bussystemen angesprochen. Unter diesem Menüpunkt sind in Systemen, die sowohl alte (nicht Plug and Play) ISA-Karten, als auch moderne Plug and Play oder PCI Karten benutzen, ein paar Einstellungen nötig. Wie schon erwähnt, können Plug and Play Karten (und PCI-Karten) sich selbst die passenden Hardware-Parameter aussuchen. Dabei kann es aber zu Konflikten kommen, wenn andere ISA-Karten, die nicht Plug and Play-fähig sind, die selben Parameter fest eingestellt haben. Das BIOS kann diese feste Einstellung nicht überprüfen. Aus diesem Grund bietet das Setup-Programm die Möglichkeit, bestimmte IRQs für ISA-Karten zu reservieren, und so zu verhindern, daß Plug and Play-Karten sich diese Parameter aneignen. Wenn wir also alte und moderne Karten gleichzeitig in einem Rechner betreiben, sollten die IRQs, die die alten Karten fest eingestellt haben, hier reserviert werden. Weitere Einstellmöglichkeiten Im Setup-Programm existieren noch viele weitere Möglichkeiten, die Hardware einzustellen. Dazu zählen unter anderem die Ansteuerung der Festplatten mit modernen Methoden wie PIO-Modi oder (U)DMA, das korrekte Management des Arbeitsspeichers (Zugriffsmodi, Burst, …), die Bootreihenfolge oder der Schutz des Setup-Programms durch ein Passwort. Die Beschreibung all dieser Einstellmöglichkeiten würde den Rahmen dieser Darstellung sprengen und ist auch nicht relevant für die LPI 101 Prüfung. Alle Artikel zur LPIC unterliegen der GNU Free Documentation License.

Quellen, Weblinks:

OpenBIOS UniFlash BIOS Kompendium mit Quiz Legacy BIOS Solutions Embedded Bios Phoenix AMI CMOS Gatter Demonstration List of Simulation Applets

Mario Matt gewinnt den Nachtslalom in Schladming

Der Österreicher Mario Matt gewinnt den Nachtslalom 2008 in Schladming

In dieser Minute fiel die Entscheidung. Der Österreicher Mario Matt ist der Sieger im Nachtslalom von Schladming 2008.
Auf Platz 2 Gange und 3. Manfred Mölgg. Benni Raich schafft noch Platz 8.
Nach dem 1. Durchgang:
Mölgg führt im Schladming-Slalom – Gini ausgezeichneter Fünfter
Der Italiener Manfred Mölgg führt im Nachtslalom von Schladming nach dem 1. Lauf das Klassement an vor seinem Fischer-Markenkollegen Mario Matt (Ö) und dem Seriensieger Jean-Baptiste Grange (Fr). Marc Gini ist mit 0,93 Sekunden Rückstand Fünfter. Das Rennen, das wiederum Zehntausende von Zuschauern anlockte, litt unter permantem Schneeregen. Darunter litt auch die Piste, die mit zunehmender Dauer immer schlechter wurde. Unter den Besten klassierten sich ausschliesslich Fahrer, die mit den Nummern 1 bis 10 gestartet waren. Weiterlesen …
Nach dem 2. Durchgang gewinnt x vor x und x.
Ein spannendes Rennen in einer traumhaften Kulisse ist entschieden.

Online-Initiative gegen Überwachungsstaat

“Nur ein gut kontrollierter Innenminister ist ein guter Innenminister”

Der Innenminister wird überwacht!
Wir überwachen die Überwacher!
Der Innenminister traut den Menschen nicht. Daher lässt er sie überwachen – am Handy und im Internet, ihre Daten und ihre Fingerabdrücke. Verfassung und Grundrechte leiden darunter ebenso wie die Privatsphäre. Wir trauen dem Innenminister nicht. Daher überwachen wir – ihn und seine Politik. Videos, Fotos und Weiterlesen …

Österreich: 10.000 Unterschriften gegen Überwachungsstaat

Die Österreicher sprechen nicht nur die gleiche Sprache wie die Deutschen – sie haben auch die gleiche Meinung im Sachen Datenschutz. Während sich in Deutschland schon 70.000 einer Verfassungsbeschwerde anschlossen, kann das vielfach kleinere Österreich in viel kürzerer Zeit trotzdem schon mit sagenhaften 10.000 Verfechtern einer Petition im “Kampf gegen den Überwachungsstaat” aufwarten. Angriffsthema hier: Die neue Ausrichtung des “Sicherheitspolizeigesetzes” verpflichtet Mobilfunker und Provider, auf Polizeibefehl hin Standort-Daten, Handynummern, IP-Adressen sowie Name und Anschrift der verfolgten Nutzer herauszugeben. Weiterlesen …

Österreichs Grüne starten Online-Initiative gegen Überwachungsstaat

“Mit dem aktuell gestarteten Online-Projekt wollen wir den Versuch unternehmen, gemeinsam mit den Bürgern dem SPG die Zähne zu ziehen”, erklärt Peter Pilz, Initiator der Plattform und Sicherheitssprecher der österreichischen Grünen, im Gespräch mit pressetext. Auch die Verhinderung des Bundestrojaners sei ein wesentliches Hauptanliegen. “Wir beschäftigen uns bereits seit über einem Monat mit der Vorbereitung des Projekts”, schildert Pilz. “Ziel ist es auch, genügend Unterschriften für unsere Petition zu sammeln, damit das SPG im Parlament beraten werden kann”, erläutert der Grünen-Politiker. Rund 20.000 Bürger hätten bis zum jetzigen Zeitpunkt bereits unterzeichnet. “Die Petition war bis jetzt nur im Internet zugänglich. Als nächsten Schritt werden wir sie aber auch auf die Straße bringen, um die Menschen noch direkter auf die Überwachungsproblematik aufmerksam zu machen”, ergänzt Pilz. Weiterlesen …

Quellen:
Platterwatch
vnunet.de
pressetext
Wikipedia Überwachungsstaat

Großbritannien – Datenverlust IV

Hat Großbritannien noch eigene Daten, oder werden Daten in England zum neuen Importschlager? Der 4. Datenverlust innerhalb von nur 3 Monaten:
Eine neue Datenpanne, bei der die Angaben von rund 600.000 Marine-Rekruten gestohlen wurden, bringt die britische Regierung weiter in Bedrängnis. In den USA hat unterdessen ein Kreditkartenunternehmen sensible Daten verloren. Der Diebstahl habe sich am 9. Jänner in Birmingham ereignet, sei aber aus ermittlungstaktischen Gründen erst jetzt bekanntgegeben worden, erklärte die Polizei. Weiterlesen…

Wie das britische Verteidigungsministerium am Freitag mitteilte, wurde in der vergangenen Woche der Laptop eines Offiziers mit persönlichen Angaben von bis zu 600.000 Rekruten und Bewerbern der Streitkräfte gestohlen.

Nummer 1: Briten erschüttert über Datenverlust
In Großbritannien zeigen sich die ersten Folgen des wohl größten Datenverlustes der Geschichtedes Landes, von dem mehr als jeder dritte Brite betroffen ist….
Nummer 2: Datenskandal als Debakel für Brown
Daten über die Kinderzulagen von 7 Millionen Familien versschwunden …
Nummer 3: Tausende von Patienteninformationen sind verschwunden
Siehe auch In Großbritannien reißt die Pannenserie von Datenverlusten bei Behörden nicht ab
Nummer 4: Angaben von rund 600.000 Marine-Rekruten gestohlen

1.101 Plug and Play für Linux

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Media Commons, Richard Bartz

Aus dem Bereich 1.101 – Hardware und Systemarchitektur der Unterlangen für die Linux Zertifizierung LPIC-1 [101]

Plug and Play für Linux

Wie in der Beschreibung über die Hardwareparameter schon gezeigt, benötigen {de:Industry_Standard_Architecture|ISA}-Karten die korrekte Einstellung ihrer Parameter wie IRQ, IO-Port und DMA-Kanal. Das Betriebssystem muß sich im Klaren über diese Parameter sein, damit es die entsprechende Hardware ansprechen kann. Bei einer Installation einer solchen Karte müssen also normalerweise die entsprechenden Einstellungen sowohl auf der Harwareseite, als auch der Softwareseite vorgenommen werden, damit die Karte dann funktioniert. Die moderneren ISA-Karten haben zur Vereinfachung dieser Einstellungen einen Standard entwickelt, der die Karte und das Betriebssystem in die Lage versetzen soll, miteinander zu kommunizieren. Mit Hilfe dieser Verständigung sollte es möglich werden, daß sich die Karte beim Betriebssystem erkundigt, welche Ressourcen (IO-Ports, IRQs, usw) noch frei sind und dann selbstständig eine entsprechende Einstellung vornimmt. Das Betriebssystem selbst kann diese Einstellung dann aus der Karte lesen und den Gerätetreiber entsprechend konfigurieren. Diese Technik stellt natürlich entsprechende Anforderungen an die Erweiterungskarte. Sie muß einen ROM-Speicher besitzen, der die denkbaren Parameter enthält und die entsprechende Verdrahtung oder Logik, die diese Einstellungen dann nutzt. Dieser Standard wird {de:Plug_and_Play|Plug and Play} genannt, also etwa Einstecken und loslegen. Voraussetzung für die korrekte Funktionsweise ist es aber, daß das Betriebssystem diese Technik beherrscht. Unter Linux funktioniert Plug and Play erst seit kurzem, sie dazu das pdf Hardware Erkennung – Plug’n Play (unter Linux) und warum es erst jetzt funktionert. Um mit Linux sogenannte ISA-PnP Karten anzusprechen, muß eine passende Einstellung an die Karte geschickt werden, die ihre Ressourcen fest zuweist. Wenn das geschehen ist, kann Linux die Karte genauso behandeln, als ob es eine Karte mit fester manueller oder softwaremäßiger Einstellung wäre. Das heißt, beim Laden der Gerätetreiber können die entsprechenden Parameter angegeben werden. Um die entsprechenden Einstellungen vorzunehmen gibt es zwei Programme, die diese Aufgabe in zwei Schritten übernehmen. Allerdings ist dazu etwas Handarbeit nötig. Die beiden Programme sind:

* pnpdump und * isapnp

Das erste Programm, pnpdump, scant den ISA-Bus nach PnP-Karten ab und ließt von den gefundenen Karten die möglichen Einstellungen (Ressourcen) aus dem ROM. Diese Einstellungen werden dann in einem bestimmten (für Menschen lesbaren) Format auf die Standard-Ausgabe geschrieben. Die denkbaren Einstellungen sind angegeben, eine tatsächliche Konfiguration ist aber auskommentiert. Die Ausgabe von pnpdump wird üblicherweise in eine Datei umgeleitet und dann mit einem Editor bearbeitet um eine bestimmte Einstellung zu aktivieren. Die bearbeitete Datei wird dann zur Konfigurationsdatei des zweiten Programms, mit dem wir die Einstellungen dann an die Karten zurückgeben. Dieses zweite Programm ist isapnp Wir können also die Konfiguration von PnP-Karten in drei Schritte gliedern: * Aufruf von pnpdump pnpdump wird aufgerufen und seine Ausgabe am besten gleich in die Datei /etc/isapnp.conf umgeleitet. Das ist die voreingestellte Konfigurationsdatei von isapnp. Wir schreiben also pnpdump > /etc/isapnp.conf * Editieren der Datei /etc/isapnp.conf Die gerade erstellte Datei wird mit einem Editor bearbeitet, um die gewünschten Einstellungen zu aktivieren. Es ist jetzt möglich, die Hardwareparameter auszusuchen, die auf dem System noch frei sind. * Aufruf von isapnp Das Programm isapnp schreibt die Einstellungen aus seiner Konfigurationsdatei wieder zurück an die Karten. Dieser Vorgang muß nach jedem Booten wiederholt werden. Das Programm isapnp sollte also über ein Startscript bei jedem Systemstart aufgerufen werden. Nachdem diese drei Schritte vollzogen wurden, sind die ISA-Karten soweit, als wären es normale Karten, die über Jumper oder Software konfiguriert worden sind. Jetzt erst können – mit den entsprechenden Parametern – die Kernelmodule für diese Karte geladen werden. Eine Beispielkonfiguration Um den Vorgang der manuellen Einstellung einmal genauer zu betrachten folgt hier eine Beispielkonfiguration. Ein Rechner ist mit einer Plug and Play-fähigen Ethernetkarte ausgestattet. Der Aufruf von pnpdump > /etc/isapnp.conf erzeugt die Datei /etc/isapnp.conf mit folgendem Inhalt (gekürzt). Aus den Angaben kann folgendes ersehen werden: * Es wurde eine Plug and Play fähige Karte mit der Seriennummer 13 0e 1e 37 b4 19 01 89 14 gefunden. * Es handelt sich um eine Ethernet-Karte. Die eigentliche Konfigurationsarbeit findet zwischen den Zeilen (CONFIGURE EDI0119/236861364 (LD 0 und ) statt. Alle dort gemachten Angaben sind noch auskommentiert, also wirkungslos. Erst durch manuellen Eingriff werden sie aktiviert. Die Karte benötigt eine IO-Adresse und einen IRQ. Für diese beiden Einstellungen sind jeweils die Informationen angegeben, welche Angaben gemacht werden können. Zunächst die IO-Adresse: Aus dem Kommentar # Minimum IO base address 0x0240 # Maximum IO base address 0x03e0 # IO base alignment 32 bytes können wir entnehmen, daß die kleinste Adresse die 0x240 ist, die größte Adresse 0x3e0. Die Adressen dazwischen können in Schrittweiten von 32 Byte angegeben werden. Gültige IO-Adressen wären also: Jede dieser Adressen repräsentiert einen Adressbereich von dieser Adresse bis zur jeweils nächsten. Die Adresse 0x0240 meint also eigentlich den Bereich 0x0240-0x025f. Aus diesem Adressenpool muß nun eine Adresse ausgewählt werden, die noch nicht vom System oder einem anderen Gerät benutzt wird. Dazu wird die Datei /proc/ioports überprüft, die z.B. für den genannten Adressbereich folgende Angaben beinhalten könnte: Angaben für Adressbereiche Die Adressen 0x02e0-0x02ff sind für unser Beispiel also nicht zu gebrauchen, weil in diesem Bereich bereits eine Adresse (serial) vergeben ist. Auch die Adressen 0x0360 bis 0x03e0 sind bereits durch andere Geräte (ide1, Parport0, vga, ide0 und serial) belegt. Alle anderen Adressen stehen uns zur freien Verfügung. Wir wählen beispielsweise die Adresse 0x0300. Um diese Einstellung vorzunehmen ändern wir die Zeile # (IO 0 (BASE 0x0340)) entsprechend um, und entziehen ihr das Kommentarzeichen: (IO 0 (BASE 0x0300)) Ähnlich gehen wir jetzt mit dem IRQ um. Die Zeile # IRQ 3, 4, 5, 9, 10, 11, 12 or 15. zeigt uns alle IRQs, die unsere Karte zur Verfügung stellt. Ein Blick nach /proc/interrupts zeigt uns, welche IRQs auf unserem System schon belegt sind: belegte IRQs IRQ 5 wäre beispielsweise noch frei. Um diesen IRQ zu aktivieren, ändern wir die Zeile # (INT 0 (IRQ 10 (MODE +E))) entsprechend um und entfernen wiederum das Kommentarzeichen: (INT 0 (IRQ 5 (MODE +E))) Damit sind alle notwendigen Einstellungen erledigt, wir müssen die Karte jetzt nur noch aktivieren. Dazu wird der Zeile # (ACT Y)) das Kommentarzeichen entfernt. Damit sind die manuellen Einstellungen erledigt, die Datei kann abgespeichert werden. Um die vorgenommenen Einstellungen jetzt tatsächlich der Karte bekannt zu machen, muß das Programm isapnp aufgerufen werden. Das Programm bekommt den Namen der Konfigurationsdatei als Parameter, der Aufruf lautet also: /sbin/isapnp /etc/isapnp.conf Diese Zeile muß bei jedem Systemstart erneut ausgeführt werden. Sie sollte also in einem der init-Scripts eingetragen sein. Meist wird bei der Installation von isapnp bereits ein entsprechendes init-Script angelegt. Mit der hier besprochenen Einstellungsarbeit ist die ISA-Karte aber noch nicht ins System eingebunden. Das Einzige, was mit dieser Arbeit erreicht wurde ist, daß die Karte jetzt die entsprechenden Hardwareparameter benutzt. Die Arbeit entspricht also der manuellen Einstellung durch Jumper auf alten Karten. Das Laden der entsprechenden Module und die Übergabe der Hardwareparameter wird Thema der Vorbereitung auf die zweite Prüfung sein. Weblinks: The PNPDUMP.8 manual The ISAPNP.8 manual The ISAPNP.CONF.5 manual Plug-and-Play Hardware

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