Den Mantel befestigen – 玉女穿梭 (lăn zhā yī)

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Den Mantel befestigen – 玉女穿梭 (lăn zhā yī)
1. Die Faust der rechten Hand wird geöffnet und die Hand bewegt sich nach links, wie die darunter liegende linke Hand nach rechts bis nahe der jeweiligen Ellbogen.

2. Die Hände drehen nach außen und die rechte wird in einem Bogen vor dem Gesicht vorbei vom Körper weg geführt, während die linke Hand in einem Bogen nach unten gebracht wird – öffnen. Das Gewicht wird dabeia auf das rechte Bein verlagert und mit der linken Hand wird der linke Fuß nach links gesetzt.

3. Die Hände vervollständigen die begonnen Kreise, also die rechte Hand geht nach unten –> links –> nach oben und die linke Hand wird gedreht (Handfläche kommt nach oben) und vervollständigt den Kreis nach oben –> rechts –> unten, sodass sie sich überkreuzt vor der Brust treffen. Das linke Handgelenk liegt auf dem rechten Unterarm in Höhe des Ellbogens. Dabei wird das Gewicht auf den linken Fuß gebracht. Die rechte Hand wird hinter der linken Hand hervor und vom Körper weg geführt und die Handfläche zeigt nach oben.
Blick nach rechts, ins linke Bein sinken und es erfolgt ein über den Boden gleitender Schritt mit dem rechten Bein nach rechts.

4. Die rechte Hand wird gedreht, sodass die Handfläche nach außen zeigt und dann wird mit sie bei gleichzeitiger Gewichtsverlagerung auf das rechte Bein vom Körper weg geführt (Seidenfaden; einfacher Yang-Kreis). Der rechte Arm sollte dabei in einer Linie (richtung) mit dem rechten Oberschenkel sein. Die linke Hand (teilt den Mantel) wird vor dem Körper nach unten und außen zur Hüfte gebracht. Der Kopf wird gerade nach vor gedreht, aber die Augen bleiben noch am Mittelfinger der rechten Hand hängen. Das Dantian wird entspannt, man sinkt noch etwas tiefer und auch der rechte Ellbogen sinkt dabei ein wenig.


Quellen und Links:
Old Frame, First Form
Old Framne Chen Family Taijiquan von Mark Chen
Shu Jian
Perform

Buddhas Wächter stampft mit dem Stößel – 金刚捣碓 (jīn gāng dăo duì)

Buddhas Wächter stampft mit dem Stößel bzw. Buddhas Wächter tritt aus dem Tempel – jīn gāng dăo duì bzw. jīn gāng chū miào
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Buddhas Wächter stampft mit dem Stößel, oder tritt aus dem Tempel. Die Vorbereitung ist noch nicht einmal fertig, schon stampfe ich mit dem Stößel. Bis ich alle Figuren durch habe ist die Qualität vielleicht auch schon erträglich. Aber für die Formen werde ich ohnehin auf die Wiese gehen.

Diese Figur scheint mir im Chen Stil so zentral zu sein, wie “Den Vogel am Schwanz fassen” im Yang Stil und wird neben der Peitsche (im Yang Stil sehe ich zwar die gleiche Peitschenhand, aber sonst wird auch diese Figur ganz anders ausgeführt) oft wiederholt wird. Da ich schon bei dem Vergleich Chen – Yang Stil bin, merke ich mir hier an, dass ich bei der Yang Form fast überall die Grundprinzipien erkenne und den Energiefluss und auch die Anwendungsmöglichkeiten. Im Chen Stil ist noch absolut überhaupt nichts davon vorhanden. Deshalb versuche ich erst auch gar nicht, bei den ersten Beschreibungen vom Energiefluss zu sprechen und Peng, Lu, Ji, An, Cai, Lie, Zhou und Kao lasse ich vorerst auch außer acht. Ich beschreibe hauptsächlich einmal den Ablauf und ergänze später bezüglich der Grundkräfte und Prinzipien.

Mit den unzähligen Bezeichnungen für diese Figur will ich erst gar nicht anfangen, aber von “Buddha’s Krieger” oder “Buddha’s Soldaten” usw. will ich jeden Fall nichts erwähnen, denn das kommt mir sehr befremdend vor. Pounding the Mortar (jīn gāng dăo duì), The Diamond King Pounds the Mortar oder eben “Buddhas Wächter stampft mit dem Stößel” ist meine Wahl, ohne hier bestimmte Linien, Schulen, Meister oder Lehrer zu berücksichtigen.

Ablauf:
1. Vom “horse stance” mit mehr Gewicht am rechten Bein aus, werden die Hände nach vor gebracht und dabei die rechte Hand so gedreht, dass die Handfläche nach links zeigt. Beide Arme werden nach links geführt. Die Arme bilden einen Winkel von ca. 45° und werden etwa bis Schulterhöhe angehoben. Die linke Handfläche zeigt nach links, die rechte nach oben und beide Hände sind ungefähr auf gleicher Höhe – der Abstand der Hände ist etwa eine Unterarmlänge. Wenn die Hände ihre Endposition erreichen wird das Gewicht auf das linke Bein verlagert.
Man blickt nach links.

2. Die Hände werden gedreht wie bei den Seidenfadenübungen und es erfolgt ein Blick nach rechts. Die Zehen des rechten Fußes werden angehoben (manche sprechen auch von einen Schritt nach rechts hinten) und das Bein wird auf der Ferse nach außen gedreht; rechte Zehen zeigen nach Südwest. Dann erfolgt eine Drehung des Jörpers nach rechts dabei wird auch das Gewicht nach rechts verlagert und die Arme folgen einfach in gleicher Höhe und Haltung, wie bei der beidhändigen Seidenfadenübung. Gleichzeitig werden die Zehen des rechten Fußes nach Westen zurückgedreht. Die Abstände der Hände zueinander und zum Körper bleiben dabei relativ ungefähr gleich. Sie folgen der Drehung der Hüfte, so dass sie nach rechts ziehen, wenn sich die Hüfte dreht. Durch die Drehung zeigt die rechte Schulter nun nach Süden und der Blick ist ebenfalls nach Süden gerichtet (Norden ist die “schöne” Seite, mit der man in der Ausgangsstellung beginnt, wobei die tatsächliche Himmelsrichtung natürlich irrelevant ist).

3. Das ganze Gewicht wird auf das rechte Bein verlagert und das linke Bein wird angehoben und herangezogen, wobei das Fußgelenk locker bleibt. Dadurch kann der linke Fuß an das rechte Knie herangebracht werden. Beide Hände ziehen dabei ganz wenig Richtung Norden.

4. Man sinkt in das rechte Bein und der linke Fuß gleitet über den Boden nach links vorne. Wenn der Fuß stoppt und auf der Ferse aufsetzt kreisen beide Hände (Seidenfadenübung), um dann mit der Handfläche nach außen zu zeigen. Der Blick bleibt dabei auf den Händen.

5. Beide Hände vervollständigen den Kreis, die rechte Handfläche (hinten) zeigt nach oben. die linke (vorne) nach unten. Der Blick richtet sich jetzt nach vorne. Das Gewicht wird auf den linken vorderen Fuß gebracht, wobei die Hüfte sich leicht nach links dreht. Die rechte Hand bleibt auf Höhe der Hüfte mit der Handfläche nach oben hinter dem Körper, während sich der linke Ellbogen nach vor bewegt. Der Unterarm ist horizontal nahe dem Körper und die Handfläche zeigt nach unten.

6. Die linke Fußspitze wird leicht nach außen gedreht, während nun die Hüfte nach links gedreht wird und die linke Hand immer noch mit der Handfläche nach unten zeigend nach vor kommt. Der rechte Arm schwingt dabei nach unten und vor, sodass die Handfläche nach vorne zeigt. Gleichzeitig kommt das rechte Bein in einen Leerstand nach vorne, wobei die Zehen den Boden berühren. Der linke Arm wird gebeugt, also beschreibt die linke Hand einen Bogen hinauf, sodass die Handfläche nun zum Körper zeigt und trifft auf den von unten nach vor kommenden rechten Oberarm. Die linke Handfläche zeigt nach rechts.

7. Die linke Hand zirkelt mit der Handfläche nach unten zeigend weiter hinunter, entlang des Körpers, bis zum Dantian und gleichzeitig geht der Bogen des rechten Arms weiter nach vorne und oben, bis etwa auf Höhe der Nase und bildet eine Faust (Handrücken zeigt vom Körper weg). Dann dreht sich die linke Handfläche nach oben, während die rechte nach unten bewegt wird, um in die linke Hand vor dem Dantian zu treffen; die rechte Faust legt sich in die linke Hand. Man sinkt dabei noch etwas tiefer in das linke Bein.

8. Die rechte Faust wird nun gerade nach oben, bis vor die Nase gebracht und gleichzeitig wird das rechte Knie angehoben.

9. Dann wird die rechte Faust scharf in die linke Hand hinunter gebracht und dabei mit dem rechten Fuß flach auf den Boden gestampft. Das Gewicht bleibt am linken Bein. Es ist nicht Sinn und Zweck den Boden ein Loch zu treten, oder seine Gelenke zu ruinieren, also muss das Stampfen nicht zu hart ausfallen. LOL

Dazu eine sehr anschauliche Demonstration vom Großmeister Chen Xiao Wang:

Abweichung in der Figur 6:
Von der Endstellung der “einzelnen Peitsche” ausgehend wird die rechte Hand (Peitschenhand) geöffnet, während der arm nach unten und vor zur linken Hand bewegt wird. Der Blick richtet sich nach links. Beide Hände ziehen nach unten und hinten und die Hände rotieren, sodass die linke Handfläche nach oben zeigt und die rechte nach außen. Dabei wird das Gewicht ganz in das rechte Bein verlagert und stark gebeugt (rechter Hockesitz); die Zehen des linken Fußes heben sich vom boden. Die Arme vervollständigen den Kreisbogen nach hinten und dann nach unten. Die linke Hand kommt so mit der handfläche nach unten vor die rechte Hüfte und die rechte Hand ist fast gestreckt hinten mit der Handfläche nach oben. Während dieser letzten Bewegungen wird das Gewicht wider auf den vorderen linken Fuß gebracht. Dann geht es weiter mit Punkt 6. aus Buddhas Wächter stampft mit dem Stößel).

Variationen in den jeweiligen Formen
19 Bewegungen – Figur 2:
das Stampfen mit dem Stoßel weg fällt. Statt dessen erfolgt ein Sinken in das linke Bein, der rechte Unterarm wird gebeugt {aufgestellt} und die linke Hand dreht am rechten Unterarm, sodass die Handfläche nach oben kommt.

Worauf ich besonderes Augenmerk legen sollte:
Breiterer Schritt nach links vorne; das Gewicht vollständig nach vorne verlagern, den hinteren Fuß etwas nachdrehen, damit der Oberkörper bei den großen Schritt mit dem rechten Fuß gerade bleibt und nicht “wackelt”. Einatmen beim heben der Faust (zweimal kleiner vertikaler Kreislauf von vorne nach hinten) und den Fuß entspannt hängen lassen beim Anheben. Mit der linken Hand nicht zu weit seitlich öffnen, sondern nach vorne gerichtet.

Quellen und Links:
Old Frame, First Form
Old Framne Chen Family Taijiquan von Mark Chen
Shu Jian
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Vorbereitung – 预备式 (yùbèi shì)

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1.) Vorbreitung, Eröffnung
预备 (yùbèi) – sich vorbereiten; 式 (shì) – Form, Formel, Stil

Wie ich auf Youtube dazu geschrieben habe, ist zu diesem Video folgendes anzumerken: “Bei der Eröffnung ist von außen nicht viel zu sehen, aber trotzdem ist die Vorbereitung schon sehr wesentlich.
Die Qualität lässt in jeder Hinsicht zu wünschen übrig, aber die Videos sollen ja nur zur Selbstkontrolle, dienen und weil ich ein wenig mit dem Handy, Avidemux und Kdenlive spielen möchte.”

Vorbereitungsstellung bzw. (Preparing, beginning, opening, form, stance, posture) heißt die erste Figur aller TCC-Formen, die ich bis jetzt kenne und obwohl sie technisch recht einfach erscheint, sollte man die Bedeutung der Vorbereitung nicht unterschätzen, denke ich. Ich denke da nur zum Beispiel an verschiedene Berufe (mise en place, … ), damit mir klar wird, dass eine gute Vorbereitung, wichtig für einen guten Start ist und sich auf den ganzen Verlauf auswirken kann.

Man steht aufrecht mit den Füßen parallel nebeneinander und versucht Körper und Geist (Gemüt) zu entspannen. Mir fällt dazu ein: “ruhig, aber wachsam sein, würdevoll bereit sein, frank und frei, offen bei der Sache sein, entspannen, los lassen … 松 sōng – locker, entspannt ..”
Die Gedanken sollen verschwinden, was mir nicht leicht fällt, da ich mich ja sogar noch um den Ablauf kümmern muss, aber so gut es geht, versuche ich ruhig zu werden und das Gefühl von der “Stehenden Säule” zu übernehmen. Das Gewicht sinkt in das rechte Bein, der linke Fuß hebt sich und wird etwa schulterbreit nach links gesetzt und es werden beide Beine belastet. Dazu habe ich schon zig Abhandlungen über Doppelgewichtung gelesen und seltsamste Beschreibungen, wo das Gewicht von den Zehenballen links nach rechts zu den Fersen rechts und dann nach links im Kreis verlagert wird, wippen, ….. – aber darauf lasse ich mich nicht mehr ein, sondern ich versuche einfach die Grundhaltung einzunehmen, mit Blick gerade aus, Kinn leicht angezogen, den Kopf denke ich mir am Bahui aufgehängt was mir die Begradigung der Halswirbelsäule erleichtert. Die leicht gebeugten Knie und die Stellung des Beckens (als würde ich mich auf einen Hocker setzten) erleichtern mir die Begradigung der Lendenwirbelsäule. Die Schultern sinken lassen und noch mehr los lassen, denn sie kleben mir immer noch an den Ohren. Aber gewaltsam nach unten ziehen bringt nichts, also einfach weiter geduldig loslassen. Die Brust öffen, aber keines Falls hervor heben, sondern eher die Schultern etwas nach vor ziehen, damit bei möglichst gerader WS ein etwas gerundeter Rücken entsteht und an das Sinken lassen der Schultern kann ich nicht oft genug denken. Genau das wollte ich oben sagen, es ist nicht einfach möglichst nichts zu denken und trotzdem alles zu bedenken. Das kann vermutlich nur durch stetige, geduldige Übung erreicht werden. Wenn es der Körper gelernt hat, kann sich das Gefühl vielleicht irgend wann einmal ganz von selbst automatisch ergeben, hoffe ich.

Je nach Autor und Form wird “das Heben der Hände”

Die Arme heben sich mit leicht nach außen zeigenden Ellbogen und nach unten zeigenden Handflächen bis auf Schulterhöhe, oder etwas darunter. Dann werden die Hände zum Körper und nach unten geführt in den sog. horse stance mit etwas mehr Gewicht am rechten Fuß wird besonders der Bauch und das Dantian entsapannt.

auch zu der Vorbereitung gerechnet, als eigene Figur gewertet, oder zu der nächsten Figur gezählt, wie ich es hier in Anlehnung an das Video “陈氏太极分步教学1-2 Chen Xiao Wang TaiJi * Chen’s Style 1-2” halten möchte:
[youtube]https://www.youtube.com/watch?v=Se_0LSF5FqI[/youtube]

Die Vorbereitung und Eröffnung ist eigentlich in allen Stilen gleich daher sind auch die Beschreibungen aus dem Yang Stil hier zutreffend, siehe Vorbereitung oder Eröffnung nach links bzw. Figur 2) Beginn – Arme heben und senken.

Bei der Beschreibung der 37er Form nach Cheng Man-Ching findet man eine Variation, wobei die Füße in der Ausgangsstellung eine V-Form bilden, was eigentlich in Taijiquan nicht vorkommt. Die Erklärung dafür: Man beginnt mit einer Stellung die das Wuji symbolisiert und geht dann in das geordnete Taiji über. Zum Schluß endet das Taiji und man kommt wieder in die Stellung, die das Wuji bedeutet.

Bevor ich die Bewegungen noch einmal zusammenfasse möchte ich noch erwähnen, dass die Vorbereitung die erste Gelegenheit ist, die wichtigsten Punkte zu beherzigen:
1) Den Kopf gerade aufrichten
2) Die Ruhe in der Bewegung
3) Die Schultern, Ellbogen und Handgelenke senken
4) Die Brust senken – Rücken dehnen
5) Das Kreuz entspannen
6) Die Leere und Fülle unterscheiden
7) Inneres und Äußeres verbinden
8 ) Kraft des Geistes statt Körperkraft
9) Unten und oben des Körpers koordinieren
10) Bewegung ohne Anfang und Ende
und sich das Gefühl der “stehenden Säule” in Erinnerung zu rufen. Die “stehende Säule” ist ja die Basis in Ruhe. Dann lernt man in den “Seidenfadenübungen” diese Basis in die Bewegung meitzunehmen und die Chen Form besteht ja im Grude genommen und etwas salopp formuliert aus nichts anderem, als aus zusammengesetzten Seidenfadenübungen.

Zusammenfassung der Bewegungen:
Aufrechter Stand mit Blick geradeaus (Norden); absinken ins Dantian; Gedanken und Atem beruhigen; Wirbelsäule ausrichten (auf einen Barhocker sitzen; am Bahui aufgehängt und am Steißbein nach unten gezogen); die Mittelfinger berühren die Akupunkturpunkte G 31 (Gallenblasenmeridian); der Schwerpunkt wird abgesenkt, Knie etwas beugen; Gewichtsverlagerung nach rechts wobei sich die linke Ferse anhebt, linkes Bein schulterbreit nach links versetzen; mit der Zehenspitze zuerst aufsetzen; das Gewicht ausnahmsweise zur Mitte; erneut Körperausrichtung wie oben; die Laogong-Punkte weisen nun nicht mehr Richtung G 31, sondern zeigen nach hinten unten; je nach zählweise und Autor war das schon die Vorbereitung, oder die Vorbereitung und Eröffnung nach links, oder die Vorbereitung und das Hände Heben (Qi sammeln).

Dazu noch aus Laotse:

Der SINN erzeugt die Eins.
Die Eins erzeugt die Zwei.
Die Zwei erzeugt die Drei.
Die Drei erzeugt alle Dinge.
Alle Dinge haben im Rücken das Dunkle
und streben nach dem Licht,
und die strömende Kraft gibt ihnen Harmonie.

Was die Menschen hassen,
ist Verlassenheit, Einsamkeit, Wenigkeit.
Und doch wählen Fürsten und Könige
sie zu ihrer Selbstbezeichnung.
Denn die Dinge werden
entweder durch Verringerung vermehrt
oder durch Vermehrung verringert.
Was andre lehren, lehre ich auch:
»Die Starken sterben nicht eines natürlichen Todes«.
Das will ich zum Ausgangspunkt meiner Lehre machen.

Quellen und Links:
Old Frame, First Form
Old Framne Chen Family Taijiquan von Mark Chen

Ergänzung am 14.01.2012: Das Problem in Vom Wújí zum Tàijí hat sich für mich erfreulicherweise längst in harmonischem Wohlgefallen aufgelöst. In anderen Stilen wird manchmal Vorbereitung – 预备式 (yùbèi shì) in Vorbereitung oder Eröffnung nach links und Das „Qi“ wecken; Beginn, Arme heben und senken

Zusammenfassung der Vorbereitung – 预备式 (yùbèi shì)

Teil 1

Vorraussetzung für diese, von außen wirklich sehr einfach aussehende Bewegung ist die “stehende Säule” und die Seidenfandenübungen (insbesondere der kleine Seidenfanden von vorne nach hinten).
[nggallery id=6]
Falls die Anzeige der Bilder (Slideshow) hängen bleiben sollte bitte die Seite neu laden (F5).

Bewegungsablauf:
Aufrechter Stand mit Blick geradeaus (Norden); absinken ins Dantian; Gedanken und Atem beruhigen; Wirbelsäule ausrichten (auf einen Barhocker sitzen; am Bahui aufgehängt und am Steißbein nach unten gezogen); die Mittelfinger berühren die Akupunkturpunkte G 31 (Gallenblasenmeridian); der Schwerpunkt wird abgesenkt, Knie etwas beugen; Gewichtsverlagerung nach rechts wobei sich die linke Ferse anhebt, linkes Bein schulterbreit nach links versetzen; mit der Zehenspitze zuerst aufsetzen; das Gewicht ausnahmsweise zur Mitte; erneut Körperausrichtung wie oben; die Laogong-Punkte weisen nun nicht mehr Richtung G 31, sondern zeigen nach hinten unten;
Innere Arbeit:

Nach der Einrichtung des Körpers und der Beruhigung des Geistes soll der Zustand der “stehenden Säule” erreicht werden, die Energie wird nun ohne Zuhilfenahme der Hände in Bewegung gebracht, um das Sinken nach rechts und Eröffnen nach links überhaupt erst ermöglicht wird.
Ich halte es für sehr wichtig, hier nichts zu übereilen, da man seine Vorstellung vielleicht nicht verwirklichen kann, wenn die Vorbereitung nicht abgeschlossen ist.
Zur I-Ging Interpretation nach [x] merke ich an, dass die Herzensruhe(Feuer) zuerst ins Dantian (Wasser) absinken können muss. Die Erde unterscheidet sorgfältig die Qualitäten der Dinge und ihre Stellung.
Das Wuji wird noch durch die parallelen Füße mit gleicher Gewichtung dargestellt. Erst dann wird der rechte Fuß belastet (Yin) und nach der Eröffnung nach links der linke Fuß (Yang)
Anwendung:
Die Vorbereitung enthält in diesem Teil Bewegungen der Ellenbogen und Stoßtechniken. Immer, sogar schon hier in der Vorbereitung, wo doch Taijiquan noch gar nicht begonnen hat, muss bei einem Schritt (hier zur Seite nach links) auf die Gewichtung geachtet werden und wenn sich das Gewicht nach rechts verlagert und linke Bein hebt, bin ich auf dem rechten Bein im Zentrum und kann das linke Bein für Fußtechniken, oder für Schritte verwenden. Hier haben wir noch eine Ausnahmesituation, da wir uns noch in er Vorbereitung finden und erst die “Grundstellung” (Anfangsstellung, Ausgangsposition) eingenommen wird.

Teil 2

Bewegungsablauf und innere Arbeit:
Wenn im schulterbreiten Stand das “Gefühl” der “stehenden Säule” erreicht ist wird die Energie nun ohne Zuhilfenahme der Hände zum kreisen gebracht. Die Energie kreist im Zentrum und steigt vorne hoch und sinkt hinten hinunter. Verweile ich länger in dieser Position steigen die Hände ganz von selbst vorne hoch, selbst wenn mein Kopf frei von Gedanken ist, weil ich diese Position in der Absicht einnahm die Form zu durchlaufen und die Übung des kleinen Seidenfadens nun seine Wirkung zeigt. Jetzt erfolgt der eigentliche Beginn und die Hände werden bei gleichzeitigen geringen Absinken des Körpers auf Schulterhöhe gehoben, näher an den Körper heran gezogen und wieder seitlich vor das Dantian abgesenkt.
Der Atem wird zuerst in der Vorstellung ins Dantian abgesenkt. Dort beginnt er sich wie ein Wirbelwind im Kreis zu drehen und zwar vorne aufsteigend und hinten absinkend. Steigen, Yang, öffnen, die Kreise des kleinen Seidenfadens größer werden lassen und wenn die Vorstellung vorne hoch bis zu den Händen geht, steigen die Arme fast ausgestreckt parallel hoch. Bevor die Hände noch den höchsten Punkt (ca. Schulterhöhe erreicht haben) geht die Vorstellung und Energie bereits wieder zurück nach hinten und unten zum Zentrum, also ein Sinken, Yin, eine schließende Bewegung.
Die Ellbogen weisen dabei immer nach unten und bewegen sich vor den Händen nach unten, weil immer die gesamte Bewegung vom Zentrum ausgeht. Stellt man sich ein Seil am Zentrum befestigt vor und löst dort eine Welle aus, dann läuft sie im Zeitlupentempo über den Körper hoch, über die Schultern und Ellenbogen zu den Händen und wenn die den höchsten Punkt erreichen ist der Anfangsteil (der steigende Teil) der Welle schon wieder am Rückweg. Sind alle Teile des Körpers mit dem Zentrum verbunden, wird sich diese Bewegung natürlich auch auf den Befestigungspunkt des Körpers (die am Boden stehenden Füße) auswirken. Sinken bis ein so starker Druck an den Fußsohlen entsteht, dass zwangsläufig ein Wechsel und Steigen erfolgen muss. Je besser alle Körperteile mit dem Dantian und damit auch miteinander verbunden sind und je weniger Verspannungen und Blockaden den Weg der Energie behindert, um so harmonischer, runder, gleichmäßiger pulsierender (das bedeutet nicht nicht gleiche Intensität überall) kann die Energie fließen und damit die Bewegungen erfolgen.
Anwendungen:
Abwehr- und Befreiungstechniken sind für mich schon in der Aufwärtsbewegung erkennbar und natürlich am Ende der Bewegung nach oben mit dem Handrücken. Das Zurückziehen der Arme blockt einen Angriff, oder kann eine Befreiung von zum Beispiel zwei Armen die mich festhalten oder würgen, sein. Dann ergibt sich für beide Ellbogen ein Stoß nach hinten und in der Bewegungsabfolge zuletzt, aber nicht in der Bedeutsamkeit ein Stoß mit beiden Handballen nach vor (gut zu üben mit gelegentlichen Fa Jins im kleinen seidenfaden nach hinten).

Lao Jia Yi Lu – Chen Stil, alter Rahmen, Form 1

Wörtlich übersetzt heißt “lǎo jià yī lù” – “alter Rahmen erster Weg”, aber es ist üblich von der Taijiquan Form zu sprechen, nicht vom Weg oder der Routine.
老 – lǎo – alt lao3; 架 – jià – Rahmen, Gestell, Regal, …. jia4; 一 – yī – eins yi1; 路 – lù – Weg, Pfad, Straße lu4
lǎo jià èr lù ist die 2. Form des alten Rahmens für die auch der Ausdruck
https://www.youtube.com/watch?v=Tb0-BFF9Ib0

Quellen und Links:
Old Frame, First Form
Old Framne Chen Family Taijiquan von Mark Chen
Shu Jian – Meister Paris Lainas
Großmeister Chen Shi Hong

pào chuí gebräuchlich ist (炮 [炮] pào – Kanone; 捶 chuí – mit der Faust schlagen oder klopfen).

Ich wage mich nun endlich an die Beschreibung der Figuren heran. Nicht etwa weil ich weiß wie sie gehen, sondern ich erstelle mir eine Lernhilfe für “absolut beginners”. Mir scheint, als gäbe es viel mehr Beschreibungen im Yang Stil, dafür finde ich weniger Lehrer und im Chen Stil ist es genau umgekehrt. Ich vermisse jedenfalls eine Formenlehre und behelfe mir mit dem, was ich aus dem Kurs mitnehme, Old Frame Chen Family Taijiquan von Mark Chen und diverse Beschreibungen, deren Quelle ich an Ort und Stelle angeben werde. Natürlich hoffe ich auch auf ein paar brauchbare Kommentare, zu den jeweiligen Figuren. Zuerst einmal eine Listung der Figuren, die aber noch abgeändert und mit den jeweiligen Artikeln verknüpft werden wird.

Erste Hälfte:
Teil 1
1. Vorbreitung, Eröffnung – 预备式 (yùbèi shì)
2. Buddhas Wächter stampft mit dem Stößel – 金刚捣碓 (jīn gāng dăo duì)
3. Den Mantel befestigen – 玉女穿梭 (lăn zhā yī)
4. Sechsmal versiegeln und viermal verschließen – 六封四閉 (liù fēng sì bì)
5. Die einzelne Peitsche – 单鞭 (dán biān)
6. Buddhas Wächter stampft mit dem Stößel (1. Wiederholung)
7. Der weiße Kranich spreizt die Flügel – 白鶴亮翅 (bāi hè liàng chè)
8. Schräge Stellung – 斜行 (xíe xíng)
9. Knie umfassen und hochheben – 搂膝 (lǒu xī)
10. Dreifacher Vorwärtsschritt – 上三步 (shàng sān bù)
11. Schräge Stellung (1. Wiederholung)
12. Das Knie umfassen und hochheben (1. Wiederholung)
13. Dreifacher Vorwärtsschritt (1. Wiederholung)
14. Die Hand verdeckt Arm und Faust – 掩手攻拳 (yǎn shǒu gōng quán)
15. Buddhas Wächter stampft mit dem Stößel (2. Wiederholung)
16. Die Faust folgt dem eingedrehten Körper – 撇身拳 piě shēn chuí
17. Der blaugrüne Drache schießt aus dem Wasser – 青龙出水 (qīng lóng chū shuǐ)
18. Mit beiden Händen schieben – 双推手 shuāng tuī shǒu

Teil 2
19. Die Faust zeigt sich unter dem Ellbogen – zhŏu dĭ kān quán
20. Rückwärtsgehen und die Arme eindrehen (1) – dào juăn gōng
21. Der weiße Kranich breitet seine Flügel aus (2 – Wiederholung) – bāi hè liàng chè
22. Schräge Stellung (3 – Wiederholung) – xíe xíng
23. Mit dem Rücken schnell ausweichen (1) – shăn tōng bèi
24. Die Hand verdeckt Arm und Faust (2 – Wiederholung) – yăn shŏu gōng quán
25. Sechsmal versiegeln und viermal verschließen (2 Wiederholung) – liù fēng sì bì
26. Die einzelne Peitsche (2 – Wiederholung) – dán biān
27. Kreisende Hände oder Wolkenhände –云手 (yùn shŏu)
28. Hoch in Richtung des Pferdes strecken – 高探马 (gāo tàn mă)
29. Mit dem rechten Fuß reiben – yòu cā jiăo
30. Mit dem linken Fuß reiben – zuŏ cā jiăo
31. Mit der linken Ferse treten – 左蹬一跟 (zuŏ dèng yí gēn)
32. Dreifacher Vorwärtsschritt (2 Wiederholung) – shàng sān bù
33. Zum Boden Schlagen – jī dì chuí
34. Mit beiden Füßen treten – èr tī jiăo
35. Mit der Faust das Herz schützen – hù xīn quán
36. Mit dem Fuß treten wie ein Wirbelwind – xuàn fēng jiăo
37. Rechter Fersentritt – yòu dèng yí gēn
38. Die Hand verdeckt Arm und Faust (3 – Wiederholung) – yăn shŏu gōng quán

Zweite Hälfte:
https://www.youtube.com/watch?v=Tb0-BFF9Ib0
Teil 3
39. Kleines Fassen und Schlagen – xiăo qín dă
40. Den Kopf in die Arme schließen und den Berg schieben – bào tóu tuī shān
41. Sechsmal versiegeln und viermal verschließen (3 Wiederholung) – liù fēng sì bì
42. Die einzelne Peitsche (3 – Wiederholung) – dán biān
43. Von vorne aufnehmen – qián zhāo
44. Von hinten aufnehmen – hòu zhāo
45. Die Mähne des Wildpferdes teilt sich – yĕ mă fēn zōng
46. Sechsmal versiegeln und viermal verschließen (4 Wiederholung) – liù fēng sì bì
47. Die einzelne Peitsche (4 – Wiederholung) – dán biān
48. Die Jadefrau wirft das Webschiffchen – 玉女穿梭 (yù nǚ chuān suō )
49. Den Mantel befestigen (2 – Wiederholung) – lăn zhā yī
50. Sechsmal versiegeln und viermal verschließen (5 – Wiederholung) – liù fēng sì bì
51. Die einzelne Peitsche (4 – Wiederholung) – dán biān
52. Kreisende Hände (2 – Wiederholung) – yùn shŏu
53. Mit beiden Händen gegen den Fuß bewegen – 双擺莲跌叉 (shuāng băi lián)
54. Herabfallen und die Beine spreizen – diē chā
55. Der goldene Hahn steht auf einem Bein – jīn jī dú lì

Teil 4
56. Rückwärtsgehen und die Arme eindrehen (2 – Wiederholung) – dào juăn gōng
57. Der weiße Kranich breitet seine Flügel aus (3 – Wiederholung) – bāi hè liàng chè
58. Schräge Stellung (4 – Wiederholung) – xíe xíng
59. Mit dem Rücken schnell ausweichen (2 – Wiederholung) – shăn tōng bèi
60. Die Hand verdeckt Arm und Faust (4 – Wiederholung) – yăn shŏu gōng quán
61. Sechsmal versiegeln und viermal verschließen (6 – Wiederholung) – liù fēng sì bì
62. Die einzelne Peitsche (5 – Wiederholung) – dán biān
63. Kreisende Hände (3 – Wiederholung) – yùn shŏu
64. Hoch in Richtung des Pferdes strecken (1. Wiederholung) – gāo tàn mă
65. Die Arme in einem Kreuz halten und gegen den Fuß schlagen – shí zì jiăo
66. Den Schlag auf den Unterleib richten – zhī dāng chuí
67. Der Affe streckt die Frucht aus – yuán hóu tàn guŏ
68. Die einzelne Peitsche (6 – Wiederholung) – dán biān
69. Der Drache neigt sich zum Boden – què dì long
70. Vorwärtsschreiten und mit sieben Sternen schlagen – shàng bù qī xīng
71. Rückwärtsschreiten und die Arme spreizen – xià bù kuà gōng
72. Mit beiden Händen gegen den Fuß bewegen – shuāng băi lián
73. Direkt auf den Kopf schlagen” oder “Frontaler Kanonenschlag – 当头炮 (dāng tóu páo)
74. Buddhas Wächter stampft mit dem Stößel (4 – Wiederholung)
75. Schlussstellung – 收式 (shōu shì)

Quellen und Links:
Old Frame, First Form
Old Framne Chen Family Taijiquan von Mark Chen
Shu Jian – Meister Paris Lainas
Großmeister Chen Shi Hong
Beitragsbild Quelle: screen.com

Videos von Youtube und Co auf’s Handy speichern

geht recht einfach. Mit einem Firefox plugin (downloadhelper) die flv herunter laden (am PC speichern) und mit ffmpeg (in Linux natürlich) konvertieren. Z. B. einfach mit
ffmpeg -i irgendwas.flv -s cif irgendwas.mp4
die mp4 auf’s Handy laden und Bandbreite sparen, weil ich mir jetzt das Video offline am Handy ansehen kann.

Falls jemand ffmpeg nicht hat: sudo install ffmpeg und die tolle Software ist in Null,Nix unter Ubuntu erstanden und installiert. 😉