Last Updated on 19. Dezember 2024 by Helmut Hirner
zurück zur Übersicht || weiter zu Marsyu ET570 Smartwatch Teil 6 – Funktion Herzfrequenzmessung

Nachtrag ein paar Tage nach Veröffentlichung des Artikels:
Da die SW nachmittags immer Blutzuckerwerte zwischen 120 und 130 mg/dl anzeigte, obwohl ich kein Mittagessen einnehme habe ich an einigen Tagen die Werte mit einem medizinischen Messgerät den Blutzucker im Blut (Stich in die Fingerkuppe) nachgemessen und er war immer zwischen 80 und 90 mg/dl.
Daher habe ich die Messung auf der SW abgestellt und das Modul deaktiviert. Ich finde die Messung unbrauchbar!
Aber auch hier erreiche ich nach Kalibrierung und „persönlicher Messung“ wesentlich bessere Werte. Ob nur der Algorithmus dafür verantwortlich ist, oder ob nach der Kalibrierung die Messung besser funktioniert kann ich natürlich nicht feststellen.
Da ich mit Blutzucker nie zu tun hatte muss ich mich zuerst einmal informieren, welche Werte eigentlich der Norm entsprechen.
Ich habe mich jetzt auf mehreren seriösen Seiten schlau gemacht und herausgefunden, dass die Normalwerte so aussehen sollten:
nüchtern 3,3 bis 5,6 mmol/l = 60 bis 100 mg/dl
nach dem Essen bis 7,8 mmol/l = 140 mg/dl
Wie misst man Glucose im Blut?
Die Zeiten der Uroskopie oder Harnschau sind erfreulicher Weise vorbei. Und um Diabetes mellitus (honigsüßen Durchfluss) zu diagnostizieren muss man auch nicht mehr am Urin riechen oder ihn kosten, wie Thomas Willis, der den Geschmack des Urins bei Diabetes im Jahr 1675 als “honigsüß” beschreibt.
Auch die Fehling-Probe oder Trommersche Probe ist nicht mehr erforderlich.
die Uringlukosemessung ist auch heute noch gut möglich mit verschiedenen Teststreifen wird da alles mögliche gemessen, sieh e z.B Urinanalyseteststreifen.
Zitat Wikipedia:
- Bei der reflektometrischen Messung wird durch die enzymatische Umsetzung der Glucose ein Farbstoff erzeugt oder verändert. Die Farbveränderung lässt sich in den Blutglucose-Wert umrechnen.
- Die ersten Geräte für den Hausgebrauch bestimmten den Zuckergehalt photometrisch. Dazu wurde ein Blutstropfen auf einem Probenstreifen in einen Strahlengang im Geräteinneren eingebracht. Der Zuckergehalt wurde dann anhand der charakteristischen Lichtabsorption der mit der Glucose reagierenden Teststreifenchemie ermittelt. Die Lichtabsorption ist von der Glukosekonzentration abhängig.
- Bei der amperometrischen Messung wird das Blut auf einen kleinen Teststreifen aufgebracht und im Teststreifen über eine Kapillare zu einem von außen nicht sichtbaren Testfeld eingesaugt. Dort reagiert die Glucose mit einem Enzym, z. B. Glucose-Oxidase, und schließt den Kontakt zwischen verschiedenen Elektroden. Das Blutzuckermessgerät legt an diese Kontakte eine definierte elektrische Spannung und misst im Zeitverlauf die Stromstärke, die durch das Blut geleitet wird. Aus dem Stromstärkenverlauf bestimmt das Gerät dann den Blutzuckerwert. Diese Biosensor-Methode, die es seit den 1990er-Jahren in Geräten für Endverbraucher gibt, ist zum Standardverfahren geworden. Es bietet den Vorteil, dass es automatisch ablaufen kann, während die früheren Verfahren Auftrag und Wegwischen der Blutprobe erforderten.
Neben dem Urinanalyseteststreifen wird heute aber hauptsächlich über eine Blutprobe (Picks in die Fingerkuppel) gemessen, wie bei dem Gerät FORA Duo 2-in-1 (Blutzucker, Keton) Blutzuckermessgeräteset (mg/dl). Aber auch CGM Sensoren wie der FreeStyle Libre 3 Sensor sind eine gute Option.
Zu Kontinuierlich messender Glucosesensor lese ich auf Kontinuierliche Glukosemessung (CGM):
Es gibt Geräte, die regelmäßig den Zuckerwert im Unterhautfettgewebe messen. Diese kontinuierliche Glukosemessung kann die herkömmliche Messung der Blutzuckerwerte nicht völlig, aber weitestgehend ersetzen. Sie ist auch in Kombination mit einer Insulinpumpe möglich.
Die Infrarotspektroskopie, bzw. Infrarotmessung hat jedenfalls Zukunft , denke ich und auf Blutzuckermessung: Infrarot statt invasiv lese ich:
Delbeck: Wir arbeiten mit einem schwingungsspektroskopischen Aufbau mit einer Lichtquelle im nahen Infrarotbereich (mit längeren Wellenlängen als im sichtbaren Spektralbereich) und einer speziell konstruierten Reflexionsoptik, was zu hervorragenden Signal/Rausch-Verhältnissen führt. Durch den Kontakt von stark durchbluteter Haut an der ebenen Seite einer halb-sphärischen Linse können Spektren dieses Hautbereiches aufgenommen werden, wobei rückgestreute Photonen aus den oberen Hautschichten gesammelt, auf einen Detektor fokussiert und anschließend analysiert werden. In den oberen Hautschichten befindet sich Glucose in den blutführenden Kapillargefäßen, welche Strahlung bestimmter Wellenlängen absorbiert. Zur Differenzierung zwischen Gewebs- und Blutglucose sollen die durch den Herzschlag bedingten Blutvolumenänderungen, auch über einen pulsplethysmografischen Triggerimpuls gesteuert, genutzt werden, sodass anschließend mittels spezieller multivariater Datenanalyse die glucosespezifischen Signale herausgefiltert werden können.
Wie ich schon im Überblick sagte, recherchierte ich dazu und verschiedener, mehr oder weniger seriöser Quellen zufolge, soll diese Technologie aber erst in Entwicklung und noch gar nicht am Markt sein. Die Marsyu ET570 verfügt aber bereits über diese Funktion, daher mein Interesse. Ich werde die Funktion mehrfach testen und die Ergebnisse mit medizinischen Tests vergleichen.
Zu Uhren täuschen Blutzucker-Messung vor und Vorsicht bei der Benutzung von Smartwatches mit angeblicher Glukosemessfunktion kann ich nur sagen: „Wenn bei einer sogenannten Studie 3 Uren an 2 Probanden und einer Banane mittels ein paar Messungen durchführt wurde, könnte diese Studie von der besten UNI der Welt stammen, was kaum je der Fall sein wird, so wäre mir diese Studie trotzdem wirklich völlig Banane“!
Wäre ich Diabetiker, würde ich ich aber bestimmt noch nicht auf eine SW verlassen, sondern den kleinen Stich in Kauf nehmen. Da ich aber mit Blutzuckerwerten nie zu tun hatte, musste brauchte ich eine etwas längere Einführung. Jetzt aber zu meiner Erfahrung mit der SW.
Man kann in H-Band unter „Einheiten“ mmol/l oder mg/dl auswählen, was einem das Umrechnen erspart. Da mein mein medizinisches Gerät auf mg/dl eingestellt ist, wählte ich in H-Band ebenfalls mg/dl.
Ich führte 6 Messungen mit jeweils dem medizinischen Gerät und mit der SW durch, also insgesamt 12 Messungen. In 2 Tagen jeweils einmal am Morgen und am Abend vor und 2 Stunden nach dem Essen.
Die SW maß bei den 2 Messungen am Abend an 2 Tagen, also 4 mal gut 10mg/dl mehr, wies also höhere Werte auf, aber die Unterschiede zwischen vor und nach dem Essen blieben im gleichen Verhältnis. Bei den 2 Messungen (1 pro Tag, denn ich frühstücke nicht) waren die Werte auf der SW etwas niedriger. Dazu sei angemerkt, dass ich auch mit dem medizinischen Gerät bei 2 Messungen hintereinander leicht unterschiedliche Werte erhielt.
Insgesamt bin ich überrascht und ich denke, dass die Marsyu bei der Blutzuckermessung einigermaßen vernünftige Richtwerte liefert, allerdings haben ein paar Messungen im Laufe des Tages gezeigt, dass die SW um 15 bis 20 mg/dl zu hohe Werte misst. Damit würde ich sagen, dass man sich nicht auf die Werte verlassen kann.
Aber auch eine CGM-Messung über 14 Tage kann Abweichungen zeigen, manchmal sogar bis zu 25 mg/dl. So gesehen ist die SW sogar genauer. Um mehr sagen zu können müsste man natürlich sehr viele Messungen und Vergleiche durchführen und ev. auch mit einem zweiten medizinischen Messgerät.
Ein Vorteil bei der SW ist weiters die häufige Messung und die übersichtliche Datenaufbereitung. Sie misst alle 10 Minuten und zeigt in einem Diagramm den Tagesverlauf an. mit dem Maximum, dem Minimum und den Durchschnitt des jeweiligen Tages.
Etwas unverständlich ist für mich, dass der Wert im Laufe des Vormittags ansteigt, obwohl ich nicht frühstücke. Dass er dann bis zum Abendessen abfällt finde ich logisch und dass er im Schlaf am niedrigsten ist wird auch normal sein und stimmen, denke ich. Ich fragte mich, ob ein paar Tassen Kaffee dazu führen könnten, oder ob da nicht doch ein Algorithmus eingebaut ist, der mit Frühstück und Mittagessen rechnet.
Als ich von einem Bekannten, der Diabetiker ist und die gleiche SW besitzt die Werte sah, war mir klar, dass die Marsyu ET570 keine Fake-Werte liefert, sonder tatsächlich gut misst. Seine Maximalwerte waren um bis zu 70 mg/dl höher, die Durchschnittswerte und Minimalwerte waren ebenfalls signifikant höher.
Als Richtwert finde ich die Blutzuckerüberwachung brauchbar, vor allem da ich weiß, dass die medizinisch relevanten Messungen immer niedrigere Werte ergeben haben. Aber ich bin überrascht, dass sie überhaupt so gut funktioniert.
Man kann im H-Band auch eine manuelle Messung durchführen, aber wenn man auf der Uhr auf Blutzucker geht, zeigt sie ohnehin aktuelle Werte an.
Weitere Weblinks für die Recherche:
Geschichte der Diabetologie
diabetis museum
Diabetes mellitus
Geschichte der Diabetologie
Blutzucker
Honigsüßer DurchflußBlutzuckermessgerät
PDF: Nichtinvasive Messung von Blutparameter mit Infrarot – Quantenkaskadenlaser und photoakustischer Detektion (Dissertation von Arjan Xhelaj)
Uhr: alles okay – Patient: tot! etwas reißerisch formuliert und 40mg/dl Abweichung habe ich auch schon bei Glukoseüberwachungssensoren gesehen.
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CGM (Continuous glucose monitoring)